Man sollte sich nicht darauf festlegen, welche Band das nächste Ding aus Stuttgart ist. Rikas sind aber auf jeden Fall dicht dran, wie ihre neue EP und ein Konzert in Ludwigsburg beweisen.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Es gibt Bands, die sind einfach so da. Nicht aus dem Hut hervorgezaubert, aber eben plötzlich auf den Bühnen und perfekt und Vorband von Bilderbuch. Rikas sind eine solche Gruppe, teilweise Musikersöhne, der Kollege hat die Gruppe schon Ende Dezember vorgestellt. Jetzt ist die EP „Swabian Samba“ raus – toller Titel übrigens. Und live konnte man die Gruppe jüngst auch auf der passenden Bühne bewundern, im Scala Ludwigsburg als Support von Fil Bo Riva.

 

An einem überaus lauen Dienstagabend das Scala mit Zuhörern um die zwanzig zu füllen, ist schon Leistung genug – kann aber auch am Hauptact liegen, wiewohl Rikas von der Bühne herunter eifrig Hände schütteln. Die ohnehin größere Leistung ist ein so wunderbar zwischen technisch perfekt und lässig verspielt pendelnder Vortrag.

Es würde nicht passen, Sechzigerjahre-Pop mit Sonnenscheingarantie als bierernste Angelegenheit zu betreiben. Die fluffige Selbstironie des Quartetts ist aber mindestens genauso ansteckend wie die gern mehrstimmig hingeworfenen Melodien, Gitarrensoli, das swingende Schlagzeug und das stolpernde Klavier. Was soll man anderes sagen als: da stimmt einfach alles.

Stuttgart-Konzert im Dezember

Die beeindruckende Festival- und anschließende Clubtour im Herbst belegt, dass die Band das auch entsprechend professionell angeht. Im Sommerprogramm finden sich etliche Open-Airs, die schon vom Namen her vielversprechend klingen und sofort gegoogelt werden sollten, nicht nur wegen der schwäbischen Sambatänzer. Sommerfarm-Festival in Herrenberg klingt doch vielversprechend!

Der „Abschluss“ der Herbstturnee, drei Wochen nach dem letzten regulären Konzert in Trier, findet in der Rosenau statt. Das ist charmant, weil dort nur selten einheimische Bands auftreten – dafür aber zum Beispiel 2014 Annenmaykantereit. Deren Akustik-Deutschpop ist mittlerweile viel kopiert und Mainstream. Zeit für was Neues, Zeit für Rikas.

Den 8. Dezember sollte man sich schon mal freihalten, denn wenn das alles halbwegs so weitergeht wie normal, dann sehen wir diese Band bald auf größeren Bühnen. Wer partout nicht warten kann: am 10. Mai spielt die Band im Casino Kornwestheim.

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