39 Jahre, Betriebswirt: Überraschend klar wählt die Gemeinde den Nachfolger von Marcel Hagenlocher.

Bei der Bürgermeisterwahl in Mötzingen hat es gleich im ersten Wahlgang einen Gewinner gegeben. Benjamin Finis (parteilos) setzte sich am Sonntag mit 56,2 Prozent der Stimmen auf Anhieb gegen seine zwei Mitbewerber Silvio Milke und Birgit Maier (beide parteilos) durch. In absoluten Zahlen bedeutet das: 951 der 1693 wählenden Mötzinger haben für Finis als Bürgermeister gestimmt.

 

Überraschend deutliches Votum

Auf Milke entfielen 27,7 Prozent der Stimmen, das entspricht 469 Kreuzchen bei seinem Namen. Für Maier sprachen sich 15,9 Prozent (269 Kreuzchen) aus. Die Wahlbeteiligung lag bei 62,2 Prozent. Bereits im Vorfeld war das Interesse an der Bürgermeisterwahl groß: Bei der Kandidatenvorstellung Anfang Februar war die Gemeindehalle proppenvoll gewesen.

Dieses deutliche Votum kann durchaus als überraschend gewertet werden. Alle drei Bewerber um die Nachfolge von Marcel Hagenlocher galten als ambitioniert und seriös. „Wir haben einen intensiven und fairen Wahlkampf erlebt“, sagte Benjamin Finis mit Blick auf die zurückliegenden Wochen.

Verständnis für beide Welten

Der 39-Jährige ist Betriebswirt und leitet seit zweieinhalb Jahren das Hauptamt in Ehningen. Mit seiner Frau und drei Kindern lebt er in Egenhausen (Kreis Calw), wo er auch zehn Jahre lang als Gemeinderat tätig war. „Ich kann Rathaus – spreche aber auch die Sprache der Wirtschaft“, hatte er bei der Vorstellung in der Gemeindehalle gesagt.

Silvio Milke arbeitet als Vergabereferent und für Sonderprojekte beim Regierungspräsidium Tübingen. Der 40-jährige Bauingenieur lebt mit seiner Familie in Jettingen. Birgit Maier war mit 50 Jahren die älteste Bewerberin – und die einzige, die in Mötzingen lebt. Sie ist Leiterin des Amtes für Bildung und Betreuung bei der Stadt Nagold und für insgesamt über 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verantwortlich.

Amtsinhaber geht neue Wege

Der Amtsinhaber Marcel Hagenlocher ist seit 2008 Bürgermeister von Mötzingen. Im vergangenen Sommer hat er mitgeteilt, dass er sich nicht um eine dritte Amtszeit bewerben wird, sondern beruflich einen neuen Weg einschlagen möchte. Sein letzter Arbeitstag in der 3800-Einwohner-Gemeinde ist offiziell 20. April.