Der Nobelpreisträger J. M. Coetzee wird am 9. Februar achtzig. Mit seinem neuen Roman „Der Tod Jesu“ schließt er seine Trilogie über den Jungen David ab. Was für eine fesselnde literarische Schachpartie!

Stuttgart - Als „Gedankenschach“ hat ein Kritiker die ersten beiden Bände der „Jesus“-Trilogie von J. M. Coetzee bezeichnet, und das war durchaus anerkennend gemeint. Es war auch zutreffend, für den ersten dieser Romane, „Die Kindheit Jesu“ von 2013, wie für den zweiten, „Die Schulzeit Jesu“, der im englischen Original 2016 folgte. Und es gilt ebenso für den dritten und letzten Teil, der jetzt in der gelungenen Übersetzung von Reinhild Böhnke auf Deutsch erscheint (S.-Fischer-Verlag, 224, Seiten, 24 Euro). Denn der in Australien lebende Literaturnobelpreisträger Coetzee, am 9. Februar 1940 in Kapstadt geboren, spielt in seinem Alterswerk einen unausrechenbaren Zug nach dem anderen. Die Leserin darf am Ende staunend zur Kenntnis nehmen, dass sie nach einer fesselnden Partie auf atemraubende Weise schachmatt gesetzt wurde.