Nach zwei schweren Pandemie-Jahren hofft die Esslinger Landesbühne, mit ihrem neuen Spielplan endgültig das Corona- durch Theaterfieber austreiben zu können.

Auch in Esslingen wurde wie überall in den vergangenen zwei Jahren viel unsichtbares Theater gespielt. Die Bühnen probten und planten, die Vorstellungen aber blieben so unsichtbar wie das Publikum und der eigentliche Hauptdarsteller namens SARS-CoV-2. Eine Folge der Corona-Pandemie mit Lockdowns und Geistertheater ist die Mutation guter alter Unbekannter in Spielplan-Wiedergänger. Soll heißen: Inszenierungen, die teils mehrfach angekündigt und teils fast fertig produziert waren, kamen nie zur Premiere und spuken seither von Spielplan-Präsentation zu Spielplan-Präsentation. An der Esslinger Landesbühne (WLB), die gestern ihre neue Saison 2022/23 vorstellte, betrifft dies etwa Goldonis „Diener zweier Herren“, diese aberwitzige Komödie mit einem ebenfalls unsichtbaren Hauptdarsteller: keinem Virus, sondern einem „knurrenden Magen“, wie WLB-Intendant Friedrich Schirmer treffend bemerkte. Das Hungerleider-Chaos soll im September die neue Saison eröffnen.