Die Stimmung war gut und wir hatten eine sehr friedliche Nacht.“ So das Resümee der Kulturamtschefin.

Nürtingen - Die Zahlen 20, 33 und 24 waren sozusagen die Leit- und Begleitchiffren der Nürtinger Musiknacht, die von Samstag auf Sonntag durchs Städtle fegte. Zum 20. Mal wurde das Ereignis durchgezogen, 33 Bands und DJ’s (darunter ein Drittel neue Formationen) heizten den Gästen in 24erlei Lokalitäten ein. Zwischen dem Kuckucksei und der Seegrasspinnerei, dem Alten Schlachthof und dem Kühlrain steppte der Bär – aber auch die leisen und konzertanten Töne fanden ihre Liebhaber, ebenso original französische Chansons der quirligen Troupe Badour.

 

Dass für unterschiedliche Geschmäcker was dabei ist, galt schon all die Jahre als eiserne Devise für Kulturamtsleiterin Susanne Ackermann und ihrem Organisationsteam, von einem „ausgewogenen Stilmix“ schwärmt auch Bürgermeisterin Claudia Grau in ihrem Programmgrußwort. Die Mixmaxime galt zudem wieder für die Zusammenstellung der Bands: Bekannte Gruppen aus der Region stellten das Gros, aber auch weniger prominente Musiker oder auch gänzliche Newcomer aus dem unmittelbaren Umland der Hölderlinstadt erhielten eine Chance.

Leichter Regen trieb die Leute in die Stadthalle

So brachte etwa die Band Dreierpack, gleichwohl aus vier Mitglieder bestehend und im Neuffener Täle zuhause, im Waschsalon namens „Trommel“ unplugged die Trommelfelle zum Schwingen. Oder die Wendlinger Jungs mit Namen Scouts ließen die Schaufenster des trendigen Modeladens „Laufsteg“ vibrieren. Der Auftritt hinter Glas war begleitet von launigen Anschlägen. „Bitte nicht an die Scheiben klopfen“, hieß es da in rechter Zoomanier, oder aber, man möge doch die Bandmitglieder nicht füttern. Der Anstoß zu der ungewohnten Einlage sei vom musikalischen Festivalleiter Michael Maisch gekommen, sagt Geschäftsführer Frank Schweizer, ob daraus eine feste Einrichtung für künftige Musiknächte werde, müsse sich zeigen.

Eher unfreiwillig traf der Mixgedanke freilich auch aufs Wetter zu. Statt lauer Maienlüfte bestimmte pünktlich zum Beginn der langen Nacht leichter Regen die Szenerie. Dies wiederum bescherte der Stadthalle einen verstärkten Zulauf, wo zum sogenannten „Warm-up“ die Band Music 85 der französischer Partnerstadt Oullins deftigen Soul beisteuerte. Insgesamt ging aber wieder die Rechnung auf, nur soviele Bendel (4222 waren’s diesmal) zu verkaufen wie Plätze unter Dach vorhanden sind. Susanne Ackermann: „Eine Überbuchung gibt’s bei uns nicht!“

Der Abend endete in diversen Bars

Im übrigen galt auch in der Jubiläumsnacht das bekannte Muster, wonach sich die Fans ihre Favoriten suchen. Seien es alte Bekannte wie Die Winters, Marina & Band, Rasga Rasga, Zoom oder die Dicken Fische. Und wer um 1 Uhr in der sonntäglichen Früh immer noch einen langen Atem und frische Beine hatte, war bei den „After Musiknacht Partys“ in der Green Bar, der Brennbar sowie in der Jugendwerkstatt bei der Seegrasspinnerei gut aufgehoben.