Das Traditionsfest lockt vom 17. bis zum 21. Mai wieder mit einem bunten Programm.

Nürtingen - In den vergangenen Jahren ist der Nürtinger Maientag immer mit dem Seniorennachmittag und dem anschließenden Fassanstich im Festzelt eingeläutet worden. Da in diesem Jahr das Traditionsfest direkt hinter Christi Himmelfahrt fällt, ist der Feiertag kurzerhand in die Maientagsfeierlichkeiten integriert worden. Von 11 Uhr an hat am 17. Mai das Zelt auf dem Festplatz Oberensingen geöffnet. Bei gutem Wetter können die Besucher des Vatertagshocks ihre Maß Bier oder die Apfelschorle auch im Biergarten genießen. Der Vergnügungspark auf dem Festplatz ist an Himmelfahrt bereits ganztägig geöffnet.

 

Von 14.30 Uhr an lädt der Oberbürgermeister Otmar Heirich die älteren Bürger aus der Stadt und der Umgebung zum Seniorennachmittag ins Festzelt. Die Gäste erwartet ein buntes Unterhaltungsprogramm mit der Band Die Grafenberger. „Ozapft is“ heißt es dann um 16.30 Uhr beim Fassanstich. Weiter geht es mit Liveklängen und Partymusik aus der Konserve. Der Eintritt zu der Festzeltparty ist frei.

Um 18 Uhr folgt das     Maiensingen der Schulen vor der Stadthalle. Wer von den Senioren vom Festplatz in die Innenstadt gelangen will, kann den eigens eingerichteten Shuttlebusservice nutzen. Chöre der Schulen stimmen dabei musikalisch auf den Maientag ein. Isolde Schnabel, Schulleiterin des Peter-Härtling-Gymnasiums, hält die Maientagsrede, die selbst verfassten Maientagsgedichte tragen Schülerinnen und Schüler ihrer Schule vor.

Der Samstag beginnt um 7 Uhr mit dem Turmblasen der Stadtkapelle und dem Wecken durch den Jugendspielmannszug. Um 10.10 Uhr spielen die Fanfarenherolde der Musikschule und der Stadtkapelle vor dem Rathaus. Fünf Minuten später beginnt ebenfalls vor dem Rathaus die traditionelle Brotübergabe der Landjugend an den Oberbürgermeister, „auf dass in unserer Stadt immer Brot sei“. Um 10.30 Uhr startet der Festzug vom Schillerplatz aus.

Von 12 Uhr wartet auf die Besucher auf den Sportplätzen in Oberensingen ein buntes Programm, durch das Helmut Nauendorf führt. Neben lustigen Staffeln und verschiedenen Tänzen sind von 13 Uhr an Wettbewerbe für die Jugend angesetzt. Unter anderem messen sich die Schüler im Rupfensackschlagen und im Laufbiathlon. Die Besten der Klassen 4, 5 und 6 klettern um die Wette am Kletterbaum.

Am Sonntag wird um 10.30 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst in der Stadtkirche St. Laurentius gefeiert. Um 12 Uhr beginnt ein musikalischer Frühschoppen im Zelt. Von 14 Uhr an kommen Fans der Aspach Buam auf ihre Kosten. Die Band spielt Alpenpop, Party- und Rockmusik. Um 18 Uhr spielen wieder Die Grafenberger.

Der Montag ist als Kinder- und Familientag ausgewiesen. Von 14 Uhr bis 19 Uhr laden die Schausteller zu verbilligten Preisen zum Mitfahren ein, und auch der Festwirt hält besondere Angebote bereit. Die Erwachsenen freuen sich auf die Maientags-After-Work-Party. Ab 19 Uhr treffen sich Mitarbeiter, Kollegen und Freunde im Festzelt. Gegen 22.30 Uhr beschließt ein Feuerwerk den diesjährigen Maientag.

Der Maientag ist das traditionelle Fest der Schulen und wird gemeinhin auch als Nürtinger „Nationalfeiertag“ bezeichnet. Nachgewiesen erstmals im Jahr 1602, gehört er laut Angaben der Stadt zu den ältesten Kinder- und Heimatfesten im Südwesten. Der einstige Ausflug der Schüler hat sich im Lauf der Jahrhunderte zu einem Frühlingsfest entwickelt.

Als Schüler hat auch Harald Schmidt den Maientag erlebt. Seine Erinnerungen hat der Entertainer in seinem Maientagsgedicht verarbeitet. Hier Auszüge daraus: „Am Maientag selber herrscht auf gut Schwäbisch heileif. Ab sechs Uhr morgens ist bei den Damenfriseuren keine Trockenhaube mehr frei, feinsinnige Mitbürger werfen einen besorgten Blick gen Himmel, die Schüler denken ,Hoffentlich fangts net a zom schiffa‘. Gegen zehn Uhr nimmt der Festzug an der Stadthalle Aufstellung.“ Später im Festzelt: „Die Stadtkapelle spielt ,Rosamunde‘ oder ,Tulpen aus Amsterdam‘ . . . Prostprostkamerad, prostprostkamerad. . ., Griaß Gott, Herr Doktr, so semmr au bsoffa? Die Dunkelheit macht den Toilettenwagen überflüssig. So, no gammr hoim. – Oma, wo isch mei Drommel? – Wo sen meine Audoschlissl? Was hoißt in meim Zustand nemme fahra? Laufa ka i jo nemme, hahaha . . . Schee wars.“

Dass der Maientag in Nürtingen in den vergangenen Jahren immer mehr Volksfestcharakter bekommen habe und die Tradition in den Hintergrund verdrängt worden sei, hat die Gemeinderatsfraktion der Nürtinger Liste/Grüne beklagt.

Das ausführliche Maientagsprogramm gibt es im Nürtinger Rathaus und in zahlreichen Geschäften.