Nachdem die Gerüchteküche kochte, sich der Nachlassverwalter zu Wort gemeldet und klargestellt, wie es im Kunstwerk des Sammlers Peter Klein weitergeht.

Kultur: Adrienne Braun (adr)

Die Devise lautet Kontinuität: Das Kunstwerk in Eberdingen-Nussdorf wird auch nach dem Tod des Sammlers Peter Klein wie bisher weiterlaufen. Die künstlerische Leiterin Valeria Waibel wird wie gehabt die Geschäfte führen und das Ausstellungsprogramm der nächsten Jahre im Sinne von Peter Klein gestalten. Der Sammler war im vergangenen Jahr mit 76 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben. Sie habe immer im engen Austausch mit Peter Klein gestanden und Ausstellungsideen besprochen, die sie nun umsetzen werde, sagt die Kunsthistorikerin. „Er hatte sich zum Beispiel schon lange eine Ausstellung zu Max Neumann gewünscht“, sagt Valeria Waibel, weshalb der Maler in Zentrum der nächste Ausstellung stehen wird, die am 5. Mai öffnet.

 

Gute Nachrichten gibt es auch für das Kunstmuseum Stuttgart, dem Peter Klein das Bild „Gewitter am Abend“ von Otto Dix als lebenslange Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt hatte. Wie der Nachlassverwalter Horst Hillinger nun erklärte, kann das Gemälde auch weiterhin im Kunstmuseum Stuttgart verbleiben. Die Sammlung selbst, die Alison und Peter W. Klein aufgebaut hatten, umfasst rund 2000 Werke, darunter viel zeitgenössische Malerei, aber auch Kunst der Aborigines. Der Leihverkehr mit anderen Museen werde ebenfalls fortgesetzt.

Die drei Töchter erben die Sammlung

Während der Ausstellungsbetrieb im Kunstwerk über eine Stiftung gesichert ist, erben die drei Töchter die Sammlung. Weitere Ankäufe wollen sie nicht tätigen, es sind derzeit aber auch keine Verkäufe geplant. In die inhaltliche Konzeption des Kunstwerks wollen sich die Töchter nicht einmischen, sondern eher als Gesprächspartnerinnen zum „Pingpong“-Austausch bereitstehen, wie Angelika Amunatugui sagt, die selbst Kunsthistorikerin ist.

Auch der Stiftungspreis Fotokunst der Alison-und-Peter-Klein-Stiftung wird weiterhin ausgeschrieben werden, derzeit sind im Kunstwerk in Eberdingen-Nussdorf die Einreichungen der 2023 nominierten Fotografinnen und Fotografen zu sehen. Im kommenden Jahr wird Valeria Waibel dann die Kunst der Aborigines zeigen, die Peter Klein immer besonders am Herzen lag, will dabei aber „eine zeitgenössische Reflexion und Kontextualisierung einbeziehen“. Danach soll es eine Sonderausstellung zum Werk des Malers Dieter Krieg geben, dazu sei sie mit dem Sammler „schon lange immer wieder im Gespräch“ gewesen, so Waibel.