Tradition trifft Zeitgeist: Bei den Olympischen Spielen in Tokio kommen nun auch Individualsportler wie das deutsche BMX-Top-Talent Lara Lessmann zum Zug.

Tokio - Die Marketingstrategen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wissen ziemlich genau, was es braucht, um im Spiel zu bleiben. Eher keine Sportarten wie Gewichtheben, Ringen oder Bogenschießen. Sondern Disziplinen, die jung, hip und cool sind. Beim Versuch, diesen eine Bühne zu bieten, ist es den Herren des Olymp erstaunlicherweise gelungen, Sportler zu vereinnahmen, die von ihrer Art her mit verkrusteten Strukturen und traditionellen Denkweisen eher wenig anfangen können: Surfer, Skateboarder, Kletterer oder Streetbasketballer. Alle legen großen Wert auf Individualismus, Unabhängigkeit, Lebensstil. Und kämpfen nun trotzdem um die Medaillen, die ihnen offeriert wurden. „Es war für mich alles andere als ein Schock, dass meine Sportart jetzt olympisch ist“, sagt Lara Lessmann, Deutschlands beste BMX-Freestylerin, „es ist vielmehr eine große Motivation. BMX ist mein Leben und meine Leidenschaft.“ Nun eben auch im Zeichen der Ringe.