Bei der Olympia-Premiere im Mixed wird das DSV-Quartett Vierter. Der Norweger Ole Einar Björndalen schreibt Geschichte mit seinem insgesamt achten Olympiasieg.

Bei der Olympia-Premiere im Mixed wird das DSV-Quartett Vierter. Der Norweger Ole Einar Björndalen schreibt Geschichte mit seinem insgesamt achten Olympiasieg.

 

Krasnaja Poljana - Auch gemeinsam sind die deutschen Biathleten nicht stark genug: Bei der olympischen Premiere des Mixed-Wettbewerbs ist das gemischte DSV-Quartett als Vierter an einer Medaille vorbeigelaufen. Evi Sachenbacher-Stehle, Laura Dahlmeier, Daniel Böhm und Simon Schempp setzten damit die Serie der Enttäuschungen für die deutschen Skijäger bei den Winterspielen von Sotschi fort.

„Von Anfang an war der Rückstand schon zu groß. Schon wieder ein vierter Platz. Es ist zum Haare ausraufen“, sagte Chef-Bundestrainer Uwe Müssiggang. „Wir haben das wieder am Schießstand verloren.“ Neun Nachlader seien zu viel gewesen.

Der Star des Abends war Ole Einar Björndalen. Als Mitglied der siegreichen norwegischen Staffel holte der 40-Jährige das achte Gold in seiner Karriere und krönte sich damit zum erfolgreichsten Teilnehmer bei Winterspielen der Geschichte. Zweiter wurde Tschechien, Bronze holte überraschend Italien. Begeistert von dem Rennen war IOC-Chef Thomas Bach. „Dieser Wettkampf ist eine gelungene Bereicherung des Olympia-Programms“, sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees.

Die Vorstellung des deutschen Vierers löst wenig Begeisterung aus

Wenig Begeisterung löste die Vorstellung des deutschen Vierers aus. Erneut zerplatzten am Schießstand alle Medaillen-Hoffnungen mit insgesamt neun Nachladern. Nach 2 x 6 Kilometer für die Damen und 2 x 7,5 Kilometer für die Herren lag das DSV-Quartett 43 Sekunden hinter dem Bronzerang zurück.

Evi Sachenbacher-Stehle brauchte als Startläuferin insgesamt vier Extrapatronen. Die 33-Jährige, die mit Platz vier im Massenstart das beste deutsche Einzelergebnis der Damen hatte, wechselte als Achte auf Laura Dahlmeier. Die erst 20-Jährige brauchte nur einen Nachlader, holte ein wenig auf und übergab mit einer Minute Rückstand als Sechste an Böhm. Der Olympia-Debütant musste ebenfalls viermal nachgreifen, brachte sein Team aber noch auf Rang vier. Doch der Rückstand auf Bronze war für Simon Schempp trotz einer perfekten Trefferquote nicht mehr aufzuholen.

Die deutsche Staffel war ohne ihre in diesem Winter beste Biathletin Andrea Henkel angetreten. Die 36-Jährige sollte nach dem Willen der Trainer wegen ihrer Erkältung geschont werden. „Das ist schade. Ich wäre gerne gelaufen“, sagte die zweimalige Olympiasiegerin von 2002 nach dem Training, blickte dann aber wieder voraus. „Ich muss weitermachen. Es steht noch was an.“ Sie gilt bei ihrer letzten Olympia-Teilnahme für die Damen-Staffel als gesetzt.

Die Staffel-Rennen der Damen am Freitag und der Herren einen Tag darauf sind die letzten Gelegenheiten für die deutschen Skijäger, um die schwierigen Wettkämpfe im Biathlon- und Skikomplex „Laura“ versöhnlich zu beenden. Bislang bejubelte das DSV-Lager nur das Silber von Erik Lesser. Die Damen blieben erstmals ohne Einzel-Medaillen.