Ist die neu entdeckten Coronavirus-Variante Omikron vielleicht doch nicht so schlimm wie zunächst befürchtet? Erste Meldungen stimmen positiv, auch Karl Lauterbach ist vorsichtig optimistisch. Doch Daten für Ältere gibt es bisher nicht.

Berlin - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hält einen leichteren Krankheitsverlauf bei der neu entdeckten Coronavirus-Variante Omikron für möglich. „Es wäre wirklich ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, wenn Omikron leichter verliefe“, schrieb Lauterbach am Sonntag im Kurzbotschaftendienst Twitter. „Bei so vielen Mutationen wäre es aber denkbar.“

 

Er verwies auf einen Artikel in der britischen Zeitung „Telegraph“, in welchem die südafrikanische Ärztin Angelique Coetzee angab, dass die Symptome der neuen Virusvariante zwar ungewöhnlich, aber mild ausfielen. Coetzee, die auch Vorsitzende des südafrikanischen Ärzteverbands ist, war nach eigenen Angaben die Erste, die auf die Möglichkeit einer neuen Virusvariante hinwies, nachdem Patienten in Pretoria ihre Praxis mit bislang eher ungewöhnlichen Corona-Symptomen aufgesucht hatten. 

Auswirkungen auf Ältere ungewiss

Dabei handelte es sich demnach um junge Menschen, die an starker Müdigkeit litten, sowie um ein sechsjähriges Kind mit Fieber und hohem Puls. Dem Kind sei es aber schnell besser gegangen. Den sonst typischen Verlust des Geruchs- oder Geschmackssinns beobachtete sie nicht. Bei den Patienten habe es sich überwiegend um junge, gesunde Männer mit starker Müdigkeit gehandelt. Etwa die Hälfte davon sei ungeimpft gewesen. Sie sorge sich aber um die Auswirkungen der Variante auf ältere Menschen mit Vorerkrankungen.

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Auch Lauterbach mahnte zur Vorsicht. Er verwies darauf, dass in Südafrika nur sechs Prozent der Bevölkerung über 65 Jahre alt seien. Deutschland sei hingegen das Land mit der ältesten Bevölkerung in Europa mit vielen chronisch Kranken.

Südafrika hatte die Entdeckung der neuen Variante mit der wissenschaftlichen Bezeichnung B.1.1.529 am Donnerstag bekannt gegeben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft sie als „besorgniserregend“ ein.