Haustier gesucht? Die Stuttgarter Tierheimat vermittelt neue beste Freunde, sieht sich aber auch als Ratgeber für den perfekten Draht zwischen Zweibeinern und Vierbeinern. Wir haben uns mit dem Gründer unterhalten.

Stuttgart – Holger Baur kann sich ein Leben ohne Tiere nicht vorstellen. Seit er denken kann, ist er von Tieren umgeben. „Tiere geben einem so viel Aufmerksamkeit, Nähe und Liebe. Ein Haustier ist für dich da, wenn du es brauchst und gibt dir Zuwendung.“ Nicht umsonst, gibt er zu bedenken, setzt man verschiedene Tiere auch in der Therapie mit Menschen ein.

 

Wer schon mal eine schnurrende Katze auf dem Schoß hatte oder von einem Hund aus purem Glück überrannt wurde, weiß, was der Stuttgarter damit meint. Keine Termine und neben einer Katze sitzen. Auch so eine Definition von Glück.

Zentrale Stelle für mehr Tierliebe

Deshalb wollte Holger etwas zurückgeben. Gemeinsam mit Miriam und Micha gründet er in Stuttgart die Tierheimat, eine Vermittlungsstelle für Tiere aus dem Tierschutz. Der Name macht schon klar, dass das hier mehr sein will als ein Tierheim. „Ein Tierheim ist meistens örtlich gebunden und hat einen gewissen Umkreis. Auch ein Tierschutzverein ist meist festgelegt auf eine Region oder ein Land.

„Wir“, so Holger, „fassen das alles zusammen. Bei uns können alle deutschen Tierheime und Tierschutzvereine ihre Tiere kostenlos und werbefrei anbieten. Wir schaffen sozusagen eine zentrale Stelle, an der alle zusammenkommen.“

Gegen die schwarzen Schafe

Das hat Vorteile: Wer ein neues Haustier sucht, bekommt die gebündelte Auswahl von Miezekatzen und Wuffis. Und mehr noch: „Wir sehen unsere Aufgabe nicht nur in der Vermittlung der Tiere. Unsere Plattform umfasst eine ganzheitliche Betrachtung der Beziehung zwischen Mensch und Tier – ein Leben lang.“

Zudem will Tierheimat Ratgeber und Berater sein und bei allen Fragen rund um die lieben Tierchen Ansprechpartner sein. Wichtig ist den dreien eine „saubere“ Vermittlung. Lückenlose Nachverfolgung und Transparenz sind da natürlich das A und O. „Es gibt zu viele schwarze Schafe auf dem Markt, da wollten wir einschreiten“, so Holger.

Prüfungen sind umfangreich

Wer das Herz an eines der gelisteten Tiere verliert, fragt es über die Tierheimat-Plattform an. „Die Anfrage landet dann direkt beim jeweiligen Tierheim oder Tierschutzverein, die dann übernehmen.“ Dann kommt die Bürokratie: Selbstauskunft, Vorgespräch, Treffen. „Erst danach fällt die Organisation eine Entscheidung. Die Prüfungen sind allerdings sehr umfangreich und längst nicht jeder Interessent bekommt auch ein Tier.“ Gut so. Es soll ja schließlich passen zwischen den neuen Mitbewohnern und nicht nach wenigen Wochen retour gehen. Gute Sache also.

Bislang finanziert sich die Tierheimat selbst, künftig will man den Online-Shop mit tierischen Produkten und Futter aber stark ausbauen und eventuelle Kooperationspartner mit an Bord holen. "Bisher finanzieren wir uns komplett selbst. Künftig wird es noch ein größeres Shopangebot geben und wir sind aktuell bereits in Gesprächen mit möglichen Kooperationspartnern", so Holger. Gretchenfrage an Holger zum Schluss: Hunde oder Katzen? „Hunde!“, sagt er sofort, fügt aber an, dass er mit Hunden und Katzen zusammenlebt. „Die Hunde heißen Bonnie, Itaris und Lun, die Katzen Anubis und Amun.“

Mehr Informationen unter www.tierheimat.de