Hannah-Lena Leiser lockte mit ihrer Pop-up-Bakery zahlreiche Gäste in den Ochsen am Bihlplatz in Heslach. Wir haben einen Blick hinter die Kuchentheke geworfen.

S-Süd - Mit dem Käsekuchen hat alles angefangen: Den backt und isst Hannah-Lena Leiser am liebsten. Für ihre Pop-up-Bakery hatte sie neben ihrer Spezialität noch 19 andere Kuchen, Torten und Köstlichkeiten kreiert. 32 Stunden Arbeit hat sie in das bunte Buffet investiert, das am Sonntag so manchen ins Staunen brachte.

 

„Stundenlang in der Küche zu stehen ist für mich fast wie Meditation“, sagte Hannah-Lena Leiser, die seit gut einem Jahr unter dem Künstlernamen „Schokoladenpfeffer“ einen Foodblog betreibt. Dort verrät sie ihre Rezepte für Salate, Hauptspeisen und natürlich für viele Kuchen und Torten. Was für die Personalreferentin eigentlich ein Hobby ist, ist am Wochenende ein bisschen zum Beruf geworden. Zum ersten Mal verkaufte Leiser ihre Kuchen in einer sogenannten Pop-up-Bakery. Dafür musste sie sich nicht etwa an die Straße stellen oder eine leere Verkaufsfläche mieten, sondern durfte ihre Leckereien im Restaurant Ochsen am Bihlplatz verkaufen.

Blaubeer-Cheesecakes und baskischer Mandelkuchen

„Im vergangenen Jahr habe ich eine Bratapfeltorte zum ersten Geburtstag des Restaurants gebacken, daraus ist die Zusammenarbeit entstanden“, erklärte Leiser. Eine der Inhaberinnen, Christina Neumann, schwärmt noch heute von der Torte: „Die hat so fantastisch geschmeckt.“ Welchen Kuchen sie diesmal probieren wird, wusste sie noch nicht. „Die Schokotorte mit Himbeeren und die Blaubeer-Cheesecakes sind bisher meine Favoriten“, meinte sie.

Vor dem Restaurant wies ein Schild darauf hin, dass der Verkauf nur so lange dauert, wie der Kuchenvorrat reicht. Die Leckereien lockten in der Tat viele Kunden an. Freunde, Familie und Kollegen der Hobby-Bäckerin nahmen sich Zeit und probierten sich durch das Buffet. Eine Freundin half beim Verkauf. Doch auch Leute, die zufällig auf das Angebot stießen, waren begeistert. „Wir wollten hier eigentlich frühstücken gehen, aber der Kuchen ist noch besser“, sagte eine Frau, die die Schokoladentorte probiert hatte. Eine andere Frau hatte sich für den baskischen Mandelkuchen entschieden. „Weil es so exotisch klingt“, sagte sie. Sie hatte in der Zeitung von der Aktion gelesen und war deshalb vorbeigekommen. „Wenn man mit so viel Engagement backt, ist das doch toll“, meinte die Besucherin.

Rezepte aus Büchern dienen meist nur zur Inspiration

Engagement war auf jeden Fall nötig, um 20 verschiedene Kuchen an einem Wochenende zu backen. Am Freitag hatte Leiser mit den ersten angefangen. „Es gibt auch welche, die erst noch zwei Tage ziehen müssen, bis sie richtig gut schmecken“, sagte sie. Andere müssen sehr frisch sein, zum Beispiel der Zitronenkuchen mit Baiser: „Den habe ich heute Morgen noch gemacht.“

Normalerweise backt Leiser, um Rezepte und Fotos in ihrem Blog zu veröffentlichen. „Den Rest dürfen dann entweder meine Familie und Freunde oder Kollegen essen“, sagte die Hobby-Bäckerin. Einmal pro Woche stellt sie einen neuen Beitrag auf ihre Website. „Manchmal backe ich dann am Wochenende noch spät abends oder nachts“, sagte sie. Ab und zu backt sie Rezepte aus Büchern, Zeitschriften oder anderen Blogs nach, meistens lässt sie sich aber nur davon inspirieren und macht ihre eigene Kreation daraus. „Wenn man ein wenig Erfahrung hat, weiß man dann auch, wie viele Eier rein müssen und wie es gut schmeckt“, sagte sie.

Die Inhaberin des Ochsen war begeistert von dem Ansturm an das Kuchenbuffet. „Ich kann mir schon vorstellen, dass wir das jetzt öfter machen“, sagte sie.