Gregory Porter zählt zu den unverzichtbarsten Größen des zeitgenössischen Jazz. Sein Markenzeichen – neben seiner samtigen Stimme – ist die Kopfbedeckung. Was es damit auf sich hat.

Digital Desk: Lotta Wellnitz (loz)

Nicht nur wegen seiner Körpergröße von fast zwei Metern zählt Gregory Porter zu den Schwergewichten der internationalen Jazz-Szene. Der US-amerikanische Sänger und Komponist ist wohl der populärste Jazz-Sänger der Gegenwart. Sein optisches Markenzeichen: seine Kopfbedeckung. Was hat es mit der auf sich?

 

Ballonartige Kopfbedeckung

Die Jazz-Musik – mit Einflüssen aus Soul, Gospel und Blues – ist die Leidenschaft des 52-jährigen Porters. Neben seiner samtigen Stimme fällt der Musiker durch seine ballonartige Kopfbedeckung auf.

Aber warum trägt er diese überhaupt? In einem Interview mit dem Jazz-Magazin „Jazz Weekly“ hat er 2012 gesagt, er habe einige chirurgische Eingriffe an seiner Haut gehabt, so dass er seit einiger Zeit so aussehe. Das werde auch noch eine Weile so bleiben, so der Musiker damals. In einem Interview mit der britischen Tageszeitung „The Telegraph“ sprach er wenige Jahre später ebenfalls über seine Gesichtsnarben. Er habe diese im Alter von etwa „sieben oder acht“ Jahren bekommen, auf Einzelheiten ging Porter allerdings nicht ein.

Heißt also: Er trägt die Mütze, um die Narben zu verdecken, die nach einer Hautoperation entstanden sind. Nach seiner Kopfbedeckung wird er wohl immer wieder gefragt, auch von deutschen Medien. 2013 sagte er in einem Interview mit dem Online-Portal „Jazz-Echo“: „Das bleibt auf ewig mein Geheimnis“ und lachte. Grade Jazzer lieben doch traditionelle Hüte, so der Musiker damals. Seine Kopfbedeckung sei zwar „nicht die allertollste“, aber gehöre zu ihm. Und weiter: „Weil sie inzwischen zu meinem Markenzeichen geworden ist, gehe ich ohne sie nicht mehr auf die Bühne.“

Erfolgreicher Jazz-Musiker

Der Sänger und Komponist mit der goldenen Stimme war 2022 auch bei den Jazz-Open in Stuttgart – und begeisterte die Zuschauer. Für sein Schaffen wurde er mehrfach ausgezeichnet.

So bekam er etwa 2014 einen Grammy in der Kategorie „Best Jazz Vocal Album“ für „Liquid Spirit“. Und auch der Nachfolger „Take Me To The Alley“ erhielt die Auszeichnung im Jahr 2017.

2014 erhielt er außerdem einen Echo Jazz – einen deutschen Musikpreis, der zwischen 2010 und 2018 an Persönlichkeiten und Produktionen aus dem Bereich der Jazzmusik vergeben wurde – in der Kategorie bester internationaler Sänger/in. Ein Jahr später sowie 2017 bekam er die Auszeichnung in der Kategorie Bestseller des Jahres.