Nachdem Sabine Lisicki gegen die Kasachin Sarina Dijas sang und klanglos beim Porsche Tennis Grand Prix in Stuttgart ausgeschieden war, konnte Angelique Kerber ihr Erstrundenmatch ohne Probleme gewinnen und darf sich nun auf eine ganz besondere Partie freuen.

Stuttgart - Nach ihrem desolaten Auftritt wollte Sabine Lisicki nur noch weg. Mit gesenktem Haupt flüchtete die Berlinerin vom Centre Court der Stuttgarter Porsche-Arena, auf dem sie zuvor ihre Erstrunden-Partie gegen die Kasachin Sarina Dijas sang- und klanglos mit 0:6, 0:6 verloren hatte. Zum ersten Mal setzte es für die 25-Jährige am Mittwoch in einem Spiel auf der WTA-Tour die sportliche Höchststrafe.

 

„Ich kann es nicht erklären. Ich hatte einfach einen Blackout“, sagte Lisicki nach der herben Pleite. „Ich finde es einfach nur schade und traurig, weil ich sehr gerne in Deutschland spiele. Aber es hat heute nichts funktioniert.“

Wesentlich besser machte es dagegen Angelique Kerber. Die Kielerin gewann ihr Auftaktmatch gegen Alexa Glatch aus den USA ohne größere Probleme mit 6:2, 7:5 und schaffte als zweite Deutsche nach Carina Witthöft den Sprung ins Achtelfinale. Dort kommt es nun am Donnerstag (18.30 Uhr/Eurosport) zum mit Spannung erwarteten Duell zwischen Kerber und der russischen Titelverteidigerin Maria Scharapowa. Witthöft trifft auf Caroline Garcia aus Frankreich.

„Nach dem Fed Cup ist es nie so einfach, sich wieder auf sich selbst zu konzentrieren. Aber ich bin froh, dass ich die erste Runde überstanden habe“, sagte Kerber. Auf das Duell mit Scharapowa freut sich die 27-Jährige. „Ich werde vom ersten Punkt an mein bestes Tennis spielen müssen. Aber eigentlich habe ich gegen sie immer gut ausgesehen.“

Auch Julia Görges muss die Segel streichen

Wie für Lisicki ist der Porsche Tennis Grand Prix dagegen für Julia Görges bereits beendet. Die Schleswig-Holsteinerin verlor gegen die 18 Jahre alte Schweizerin Belinda Bencic nach 2:40 Stunden mit 6:3, 3:6, 5:7. Dabei vergab Görges im dritten Satz beim Stand von 5:4 drei Matchbälle. „Ich habe im zweiten Satz komplett meinen Rhythmus verloren“, sagte die Norddeutsche. „Ich muss einfach daran arbeiten, konstanter zu spielen.“

Drei Tage nach der bitteren Niederlage im Fed Cup gab es für Lisicki den nächsten herben Rückschlag. Schon beim 2:3 in Sotschi war sie am Wochenende die tragische Figur. Am ersten Tag hatte sie beim 6:4, 6:7 (4:7), 3:6 gegen Anastasia Pawljutschenkowa einen Matchball und den fest eingeplanten Punkt vergeben. Am zweiten Tag verlor sie an der Seite von Andrea Petkovic das entscheidende Doppel und zeigte schon dort eine ernüchternde Vorstellung.

Dabei schien die Wimbledon-Finalistin von 2013 nach einem enttäuschenden Jahres-Auftakt gerade die Kurve bekommen zu haben. In Indian Wells stürmte sie mit starken Leistungen bis ins Halbfinale, in Miami brachte sie die Weltranglisten-Erste Serena Williams im Viertelfinale an den Rand der Niederlage. Doch nicht einmal einen Monat später ist von der ansteigenden Form nichts mehr zu sehen.

In Stuttgart war der enttäuschende Auftritt der Weltranglisten-19. nach gerade einmal 64 Minuten bereits wieder vorbei. Vor den Augen ihres Freundes Oliver Pocher unterliefen ihr viele leichte Fehler, zudem wirkte die deutsche Nummer drei nach der Fed-Cup-Woche müde.

Egal ob Aufschlag, Vorhand, Rückhand oder Volley - fast alle Bälle der 25-Jährigen landeten im Aus oder im Netz. Lisicki unterliefen insgesamt 32 leichte Fehler. Nur zu Beginn des zweiten Satzes hatte sie beim Stand von 0:2 bei zwei Breakbällen die Chance, ins Spiel zurückzufinden, nutzte diese aber nicht.