Siegfried und Ute Steiger sind bereits im vergangenen Sommer zu Ehrenbürgern der Stadt Winnenden ernannt worden. Nun sind die Porträts der Gründer der Björn-Steiger-Stiftung feierlich enthüllt worden.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - In Winnenden ist es ein schöner Brauch, Porträts der Ehrenbürger zu erstellen und auf der Galerie neben den Sitzungssälen aufzuhängen. In Öl gemalt kann man seit Freitag nun alle betrachten, die Bilder der beiden jüngst Geehrten sind am Vormittag während einer kleinen Feierstunde enthüllt worden.

 

Viele Wegbegleiter bei Feierstunde

Ute und Siegfried Steiger sind zwar bereits seit dem Sommer 2018 mit der seltenen Ehrenbürgerwürde bedacht worden – zum ersten Mal in Winnenden, dass ein Ehepaar diese zusammen und auch einzeln erhält. Doch es dauerte seine Zeit, bis die Schwaikheimer Künstlerin Anne Hofmann die beiden Ölbilder gemalt hatte. „Ich habe dazu die Steigers zu Hause besucht und mich mit Ihnen unterhalten. Ich habe zwei freundliche Menschen kennengelernt“, sagte sie nach der Enthüllung. In ihren Porträts wolle sie die Persönlichkeiten der Gemalten zur Geltung bringen. „Ich hoffe, es ist mir bei Ihnen gelungen“, sagt sie zu Siegfried Steiger, der mit seinen Kindern Nicole und Pierre-Enric sowie seiner Schwiegertochter Nicole Steiger erschienen war.

Außerdem waren einige Weggefährten der Steigers gekommen, angefangen beim früheren Winnender Oberbürgermeister Karl-Heinrich Lebherz, dem FDP-Urgestein Peter Friedrichsohn, dem früheren Ersten Bürgermeister Paul Hug bis zu dem Bauunternehmer Klaus-Martin Pfleiderer, dessen Familie mit den Steigers seit den 50er-Jahren befreundet ist und die bei der Gründung der Björn-Steiger-Stiftung 1969 beteiligt war.

„Die Stadt Winnenden dankt Ihnen mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft für Ihre Verdienste“, sagte der Stadtrat Hans Ilg (Freie Wähler), der als einer der Stellvertreter des Oberbürgermeisters Hartmut Holzwarth die Ansprache für die Stadt hielt. Holzwarth und sein Stellvertreter Norbert Sailer waren wegen eines Termins beim Regierungspräsidium verhindert.

Flächendeckendes Rettungswesen geschaffen

Im Jahr 1969 existierte in Deutschland noch kein flächendeckendes Rettungswesen. Das war der Grund, warum der zehnjährige Björn Steiger nach einem Unfall sterben musste – „nicht an den Verletzungen, sondern im Krankenhaus an einem Schock, weil es so lange gedauert hatte, bis ein Rettungswagen an Ort und Stelle war“, erinnerte Ilg die Anwesenden. Ute und Siegfried Steiger setzten mit der Stiftung nicht nur das moderne Rettungswesen durch, sondern auch ein standardisiertes Notrufsystem. Sie gründeten 1972 die DRF Luftrettung und 2001 die Initiative Kampf dem Herztod, die flächendeckend Erste-Hilfe-Defibrillatoren verteilt.

Die Ehrenbürgerschaft wurde dem Ehepaar Steiger übrigens am Tag der Eisernen Hochzeit im Juni 2018 verliehen. Nichts ahnend von einem Festakt waren Ute und Siegfried Steiger ins Rathaus gekommen, um sich zum 65. Hochzeitstag gratulieren zu lassen.