Die Sportvereinigung Renningen ist einer von sechs Vereinen in der Region, der sich dem Pilotprojekt des Sportkreises Böblingen angeschlossen und ein Schutzkonzept zur Prävention von Gewalt und Missbrauch erarbeitet hat. Ebenfalls mit im Boot sind der TSV Höfingen, die Spvgg Weil der Stadt, der TSV Kuppingen als Vorreiter, die SpVgg Aidlingen sowie der TSV Grafenau.

 

Das Renninger Konzept steht. Mit Daniel Theinl, dem Geschäftsführer der SpVgg, haben Els Clausen und die Vorstandsmitglieder dieses in den vergangenen Monaten erarbeitet. Hilfe hierfür haben sie sich von Thamar, der Beratungsstelle gegen sexuelle Gewalt in Böblingen, geholt. Auf drei Seiten wird beschrieben, an welche Regeln sich Vereinsmitarbeiter – Trainer und Betreuer – die mit Kindern oder Jugendlichen arbeiten, halten müssen. So ist es beispielsweise absolute Pflicht, dass sie, wenn sie eine Aufgabe übernehmen wollen, einen Ehrenkodex, den es bei der SpVgg Renningen schon seit dem Jahr 2011 gibt, unterschreiben.

Wichtig ist ein erweitertes Führungszeugnis

Neu ist das Einfordern eines erweiterten Führungszeugnisses oder eine Unbedenklichkeitsbescheinigung. „Das muss sein, auch wenn es nicht bei allen auf Gegenliebe stößt, wenn man quasi beweisen muss, dass man unschuldig ist“, sagt Els Clausen. Zudem wird der Verein künftig regelmäßig Informationsabende in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle Thamar anbieten. „Damit wollen wir den richtigen Umgang mit Kindern und Jugendlichen fördern, um den sexuellen Missbrauch im Verein zu verhindern“, sagt Theinl.

Die Präsidentin Els Clausen, die früher selbst als Übungsleiterin viel mit Kindern zu tun hatte, weiß, dass die ehrenamtliche Aufgabe in Vereinen mittlerweile zu einer Gratwanderung geworden ist. Sie ist aber auch fest davon überzeigt, dass der soziale Aspekt nicht verloren gehen und sich die Arbeit nicht ändern wird und darf.