Das Militär in Niger putscht gegen die Regierung. Das bringt auch Europa in eine schwierige Lage.

Berlin: Tobias Heimbach (toh)

Für Deutschland scheint sich gerade Geschichte zu wiederholen. 2021 putschte in Mali das Militär gegen die Regierung und setzte damit auch die Bundeswehr unter Druck, die in dem Land für Stabilität sorgen sollte. Nun erhebt sich in diesen Tagen auch das Militär im benachbarten Niger gegen die Regierung. Statt Stabilität gibt es nun erst mal Chaos.

 

Die Bundesregierung ist damit in einer schwierigen Lage. Denn die Sahel-Region ist wichtig. In der Region treiben Terrorgruppen ihr Unwesen und destabilisieren einen Teil Afrikas, der ohnehin schon zu den ärmsten des Kontinents zählt. Durch Niger verlaufen Reiserouten von Migranten, die nach Europa wollen. In der Vergangenheit versuchten die EU und Deutschland, diese Migrationsströme zu reduzieren. Die Lage in Niger ist derzeit sehr unübersichtlich und entwickelt sich rasch. Wenn klar ist, in welche Richtung es weitergeht und wer dort künftig das Sagen hat, muss Deutschland genau analysieren, unter welchen Bedingungen man dort weiter aktiv bleiben kann. Diese Weltregion ist zu wichtig, als dass man ihr den Rücken kehren könnte. Denn was im Sahel passiert, hat direkte Auswirkungen auf Europa.