Die Bezirksbeiräte sind mit der Radrouten-Planung auf der Reutlinger und der Epplestraße nicht zufrieden.

Degerloch - Entlang der Reutlinger Straße dürfen Radfahrer in Richtung Jahnstraße bald offiziell den Gehweg mit nutzen. Das berichtete der Fahrradbeauftragte der Stadt Stuttgart, Claus Köhnlein, vom Stadtplanungsamt in der vergangenen Sitzung der Bezirksbeiräte. In der Gegenrichtung wird sich aber nur wenig ändern.

 

Dass an der Reutlinger Straße derzeit Kanalbauarbeiten stattfinden, ist das Glück für die Degerlocher Radler. Eigentlich sei die Verwaltung – seit 2009 das neue Radverkehrskonzept beschlossen wurde – mit der Planung der Hauptrouten durch die Stadt beschäftigt. „Wenn aber irgendwo ohnehin etwas gemacht wird, plane ich gleich mit, was geht“, sagt Claus Köhnlein. So war es auch bei der Reutlinger Straße.

Es wird nachgebessert

Die Lösung, dass bergauf auf dem Gehweg geradelt werden darf, gefiel den Lokalpolitikern. An den bestehenden Einmündungen von Querstraßen wird es sogenannte Fahrradfurten geben. Mit Linien und Fahrradsymbolen werden Autofahrer auf die Radler aufmerksam gemacht.

Was die Gegenrichtung angeht, waren die Bezirksbeiräte weniger glücklich. Derzeit ist in Richtung äußere Epplestraße eine weiße Linie gezogen, die keinen Radweg abgrenzt, sondern die Fahrbahn einengen und den Verkehr dadurch beruhigen soll. Viele verwechseln ihn aber mit einem Radweg. Die eigentliche Regelung ist laut Köhnlein, dass die Radler auf der Straße fahren müssen. An den Einmündungen sind noch alte Radfurten erkennbar. „Diese werden entfernt“, sagt Köhnlein. Die Bezirksbeiräte zeigten sich unzufrieden mit der Lösung. Aufgrund der Geschwindigkeit der Autos sei ihnen das nicht geheuer.

Ein weiteres Anliegen war den Lokalpolitikern die Situation auf der äußeren Epplestraße. Einigkeit herrschte darüber, dass es für Kinder zu gefährlich sei, in Richtung Waldheim auf der stark befahrenen Straße zu radeln. Die Degerlocher Lokalpolitiker haben dieses Thema seit Jahren bei der Stadt angemahnt, ohne dass bislang etwas passiert ist.

Die Verwaltung freilich würde lieber gestern als heute einen Radweg entlang der Epplestraße planen, sagte Köhnlein. Allerdings würde dieser über Privatgrundstücke führen. Die Besitzer wollten diese nicht abgeben. „Wir haben alle kürzlich noch einmal angeschrieben“, sagte Köhnlein.

Der CDU-Bezirksbeirat Rolf Armbruster sagte, die betroffenen Firmenbesitzer fürchteten, dass ihre Lastwagenfahrer einen Radfahrer übersehen könnten, der vor ihrem Gelände die Straße hinabsaust. Darum wollten sie nicht verkaufen. Die Bezirkschefin Brigitte Kunath-Scheffold versprach, für 2013 einen runden Tisch mit allen Parteien zu organisieren.