Mit der Aktion #allesdichtmachen kritisieren Schauspieler die Corona-Politik. In den sozialen Medien haben sie damit für Aufsehen gesorgt. Auch Journalisten, Politiker und bekannte Gesichter aus der Schauspielbranche melden sich zu Wort.

Volontäre: Annika Mayer (may)

Stuttgart - Die Internetaktion #allesdichtmachen sorgt aktuell für Trubel im Internet. Etwa 50 deutsche Schauspieler verbreiteten unter diesem Hashtag am Donnerstag in den sozialen Medien ironische und satirische Videos, in denen sie die Corona-Politik der Regierung kritisieren. Unter den Beteiligten waren beispielsweise Heike Makatsch, Jan Josef Liefers, Ulrich Tukur und Volker Bruch.

 

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Mit der Aktion haben die Künstler in den sozialen Medien polarisiert: Dabei hagelt es momentan viel Kritik, manche stimmen den Äußerungen der Prominenten allerdings auch zu. Aber nicht nur Privatleute, auch Schauspielkollegen, Politiker und Journalisten melden sich auf Social Media zu Wort und beziehen Stellung zu dem Thema.

Zahlreiche User teilen ihre Meinung auf Twitter mit

Auf Twitter trendet der Hashtag #allesdichtmachen, unter dem sich viele zu den Videos äußern. Eine Userin kritisiert die Aktion der Schauspieler deutlich.

Ein Kollege aus der Künstlerbranche sieht die Aktion folgendermaßen:

Dagegen meint ein anderer User:

Journalisten beziehen auf Twitter ebenfalls Stellung zu dem Thema. ARD-Korrespondent Michael Strempel vermisst tatsächliche Kritik in den Videos.

Der Journalist Daniel Bröckerhoff spricht sich dafür aus, dass wirklich alles dicht gemacht werden sollte, wie es die Schauspieler ironisch in ihren Videos fordern.

Johannes Boie, der Chefredakteur der Welt am Sonntag, hat ebenfalls eine klare Meinung.

Für Sascha Lobo ist vor allem der Umgang der Beteiligten mit der Kritik an der Aktion zentral.

Und auch aus der Politik melden sich einzelne Stimmen zu der Aktion, wie beispielsweise der FDP-Politiker Marco Buschmann.

Aber nicht nur auf Twitter äußern sich aktuell viele Menschen zu den ironischen Videos der Schauspieler. Auch auf Instagram haben die Beiträge der Beteiligten zahlreiche Kommentare bekommen, in denen unterschiedliche Meinungen zur Aktion ausgedrückt werden.

Viel Kritik gibt es auch auf Instagram

„Wir haben über 80.000 Corona-Tote in diesem Land und privilegierte Schauspieler*innen machen sich über das Virus und die Maßnahmen lustig. Applaus gibt es u.a. von KenFM, Tichy und Maaßen. Unfassbar verantwortungslose Kampagne“, äußert sich jemand unter dem Post von Jan Josef Liefers. „Find ich uncool“, kommentiert eine Nutzerin kurz und knapp den Instagram-Beitrag von Volker Bruch. Ein weiterer User findet die Herangehensweise an die Thematik nicht gelungen: „Technisch gut gemacht. Leider zynisch und wenig konstruktiv. Ich plädiere eher für einen konstruktiven Ansatz.“ Auch Vorschläge für eine andere Kampagne wurden geäußert: „Tolle Aktion wäre gewesen: 53 Schauspieler mit großer Reichweite setzen sich für das Impfen ein.“

Aber es gibt auch zahlreiche Nutzer, welche der Meinung der Beteiligten an der Aktion zustimmen: „Mega, endlich jemand der es auf den Punkt bringt“, schreibt eine Userin. „Vielen Dank für deine Haltung“, bedankt sich eine weitere Person bei Jan Josef Liefers. Insgesamt überwiegen jedoch die negativen Kommentare und Kritik auf der Plattform.

Schauspielkollegen äußern ihre Meinung zu der Aktion

Auch einige Schauspielkollegen melden sich unter den Instagram-Beiträgen zu Wort, darunter Elyas M’Barek. Unter Volker Bruchs Post kommentiert er: „Come on, das ist doch Blödsinn. Was unterstellst du denn da unserer Regierung? Kann ich null nachvollziehen. Jeder will wieder zur Normalität zurückkehren und das wird auch passieren. Wenn alle dafür sorgen, dass eine weltweite PANDEMIE bekämpft wird. Mit Zynismus ist doch keinem geholfen“. Mittlerweile hat dieser Kommentar bereits über 3.500 Likes.

„Toll , es scheint bei den ganzen Kommentaren, dass Redebedarf besteht ...“, äußert sich auch Oliver Masucci. Und für Hans-Jochen Wagner scheint die Aktion nicht nachvollziehbar zu sein: „Ich verstehe diese Aktion nicht. Weder inhaltlich noch zu diesem Zeitpunkt. Aber bitte, es gibt das Recht zur freien Meinungsäußerung. Peinlich find ich es trotzdem.“