Jahrzehntelang standen die „Feldberger“ für gute Laute. Nach einem Schicksalsschlag ist das Ende der Kapelle nun vor Gericht besiegelt worden. Nur ein ehemaliges Mitglied macht nun alleine weiter.

Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Mit ihrer Musik, Vokuhila-Frisuren und einem stets fröhlichen Lächeln unter den Oberlippenbärten haben sie zu Anfang der 1990er Jahre die Mehrzweckhallenbühnen im Schwarzwald und dann im ganzen Land erobert. Beim MDR – dem Haussender der Volksmusik – wurden „D’ Feldberger Spitzbuebe“ zum gern beklatschten Dauergast. „Eine wunderbare Zeit“ war das, wie die später einfach „Feldberger“ genannten Musiker in einem ihrer bekanntesten Lieder sangen.

 

Doch jetzt ist die Kapelle vom Höchsten des Schwarzwalds wohl endgültig Geschichte. Der Schlussakkord fiel bei einem zweistündigen Verhandlungstermin, zu dem der 14. Zivilsenat des Karlsruher Oberlandesgerichts (OLG) nach Freiburg geladen hatte. Hinter der fröhlichen Fassade stritten die zwei Gründungsmitglieder, der Sänger und Frontmann Hansy Vogt und der Bassist Lothar Böhler, um Geld.

Ein Gründungsmitglied verunglückt

Immerhin, man konnte sich einigen. Böhler, der sich jahrelang um das Management der Band kümmerte, aber seit 2015 dafür aus seiner Sicht nur unzureichend entlohnt worden war, erhält von Vogt nun doch noch Geld. Ursprünglich soll Böhler 130 000 Euro gefordert haben, was das Landgericht in erster Instanz allerdings zurückgewiesen hatte. Jetzt gibt es zumindest eine Teilzahlung. Im Gegenzug sei Vogt von allen weiteren Forderungen gegen die Volksmusikgruppe freigestellt worden, erklärte das OLG.

Die Band ist damit friedlich geschieden. Ohnehin waren die „Feldberger“ seit 2020 nicht mehr aufgetreten. Die Corona-Pandemie beendete damals eine gerade erst begonnene Tournee. Wenige Wochen später ereilte die Musiker ein Schicksalsschlag, als das dritte Gründungsmitglied Chris Laubis (Akkordeon und Gesang) bei Baumfällarbeiten im Höllental tödlich verunglückte.

Auftritt mit Hansi Hinterseer

„Eine Fortführung der Kapelle ohne den musikalischen Leiter hat keinen Sinn“, sagte Vogt unserer Zeitung. Er selbst ist als Entertainer, Bauchredner und mit seiner von ihm gespielten Komikfigur „Frau Wäber“ weiterhin auch im Fernsehen präsent. Am 1. Dezember moderiert der 55-Jährige das Weihnachtskonzert mit Hansi Hinterseer in Fellbach. Und auch seine musikalische Solokarriere läuft vielversprechend. Der Titel seiner letzten CD „Nichts ist vorbei“ dürfte manchen „Feldberger“-Fan vielleicht doch noch hoffen lassen.