Red Dead Redemption, ein Meilenstein der Videospielgeschichte, ist nach vielen Jahren auf die moderne Konsolengeneration portiert worden. Eine Rückkehr in den Wilden Westen.

Nachrichtenzentrale : Lukas Jenkner (loj)

Wenn Mittdreißiger in ihren Videospielerinnerungen schwelgen, taucht früher oder später ein Spiel auf, das der noch jungen Geschichte digitaler Unterhaltung seinen Stempel aufgedrückt hat: Red Dead Redemption. Die Hommage an den Wilden Westen aus dem Hause Rockstar Games zählt zu den erfolgreichsten Spielen überhaupt. Es bediente alle nostalgischen Erinnerungen an die zwischenzeitlich ausgestorbenen Westernfilme, ohne den üblichen Klischees rund um Cowboy und Indianer auf den Leim zu gehen.

 

Eine riesige offene Spielwelt, endlose Beschäftigungsmöglichkeiten, eine einzigartige Atmosphäre, vor allem aber ein brillantes Storytelling sorgten dafür, dass Red Dead Redemption vielen Videospielern in Erinnerung blieb. Das es nach einigen Jahren gar in den Status einer Legende aufstieg, hatte eventuell auch damit zu tun, dass das Spiel von Rockstar Games nicht als jährlich neu aufgelegte Reihe, Pardon für das Wortspiel, „totgeritten“ wurde.

Eine eigene Vision vom Wilden Westen

Vielmehr dauerte es acht Jahre, bis Red Dead Redemption einen Nachfolger bekam, der von den Spielern heiß erwartet wurde und 2018 einschlug wie eine Stange Dynamit in eine Holzpalisade. Wer hier den wilden Westen in der Vision von Rockstar Games kennenlernte, und den ersten Teil nachträglich auf der Playstation spielen wollte, hatte bis jetzt allerdings das Nachsehen: Red Dead Redemption war auf der Playstation 3 erschienen, deren Produktion 2017 eingestellt worden war.

Nun aber können die Abenteuer des ehemaligen Outlaws John Marston erneut nachgespielt werden. Denn Rockstar Games hat eine leicht überarbeitete Version für die Playstation 4 und 5 sowie die Nintendo Switch auf den Markt gebracht. Die neue Version ist grafisch optimiert, ohne dass Rockstar die Optik neu erfunden hätte. Sie wirkt etwas moderner, andererseits ist schon wahrnehmbar, dass Red Dead Redemption reichlich Jahre auf dem Buckel hat. Weil die Grafik damals aber Maßstäbe gesetzt hat, bleibt unterm Strich einer 2023er Version von Red Dead Redemption, die sich sehen lassen kann.

Eine epische Geschichte von Hass und Verrat

Die Handlung ist unverändert: John Marston hatte seine Revolver eigentlich an den Nagel gehängt, wird aber von der US-Regierung dazu gebracht, seinen alten Bandenkumpel Bill Williamson aufzuspüren und zu verhaften. Wer die ganze Geschichte erleben will: Die wird im zweiten Teil von Red Dead Redemption erzählt, ein Sequel als Prequel sozusagen.

John Marstons Versuch, Williamson dingfest zu machen, scheitert allerdings: Marston wird angeschossen und überlebt schwer verletzt. Er wacht auf einer Farm auf, wird gesund gepflegt und muss nun auf sich allein gestellt Verbündete finden, um seinen Auftrag noch zu erfüllen. Damit entspinnt sich die komplexe Handlung von Red Dead Redemption.

Klassisches Konzept einer offenen Spielwelt

Was folgt, ist die bekannte Mischung aus Haupthandlung mit Missionen sowie diversen Nebensträngen, in denen es Aufgaben zu erfüllen gibt, mit denen der Spieler seine Figur John Marston weiter entwickelt. Wie es so ist in einer offenen Spielwelt, ist die Breite der Möglichkeiten einerseits faszinierend, andererseits müssen die Spieler aber auch eine Portion Geduld mitbringen. Red Dead Redemption hat eher das Tempo von „Spiel mir das Lied vom Tod“.

Als Schmankerl enthält die aktualisierte Version des Klassikers auch die schaurig-schöne Story-Erweiterung „Undead Nightmare“, in der John Marston gegen eine unaufhaltsame Zombiehorde kämpfen muss, um an ein Heilmittel zu kommen.

Red Dead Redemption ist seit einigen Wochen digital für die Playstation 4/5 und die Nintendo Switch zu kaufen, erscheint am 13. Oktober 2023 auch auf physischen Datenträgern, und kostet zwischen 40 und 50 Euro.