Das Eisenbahnbundesamt (EBA) prüft derzeit die Planungen für den Regionalbahnhalt. Ab Ende 2020 sollen Regionalzüge in Stuttgart-Vaihingen halten. Im Zuge des Ausbaus könnte auch das Bahnhofsumfeld umgestaltet werden.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Läuft alles nach Plan, halten ab Ende 2020 Regionalzüge in Stuttgart-Vaihingen, vielleicht sogar Fernzüge. „Dies hängt aber ganz wesentlich von der Dauer des laufenden Genehmigungsverfahrens beim EBA ab“, erklärt Julia Pieper, die Pressesprecherin des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg. Im September 2017 habe die vom Ministerium für Verkehr beauftragte DB Station und Service AG die Planungen für den Ausbau des Bahnhofs im Eisenbahnbundesamt eingereicht. „Das EBA befindet sich zurzeit in der Prüfung“, sagt Pieper.

 

Die Entwürfe sehen eine Verlängerung des Hausbahnsteigs (Gleis 1) um einen provisorischen Bahnsteig mit 76 Zentimetern Höhe und von circa 30 Metern Länge sowie einen neuen Bahnsteig an Gleis 4 mit 210 Metern und einen optionalen weiteren Bahnsteig an Gleis 6 mit etwa 160 Metern vor, erklärt das Verkehrsministerium. Die Planungen wurden im Januar 2017 den Vaihinger Bürgern vorgestellt. Der neue Bahnsteig soll durch einen Aufzug barrierefrei erreichbar und an die bestehende südliche Fußgängerunterführung angeschlossen sein. „Dies ist nach den bisherigen Planungen verkehrlich ausreichend“, sagt Pieper.

Das Bahnhofsumfeld ist Sache der Stadt

Die Vaihinger Bezirksbeiräte forderten im Februar vergangenen Jahres, dass auch die nördliche Unterführung ausgebaut werden soll. „Natürlich wäre es im Rahmen der städtebaulichen Entwicklung denkbar und sicherlich schön, die vorhandene kleine Unterführung im Norden bis zum neuen Bahnsteig sowie zu dem östlich davon gelegenen Entwicklungsgebiet zu verlängern. Wir haben entsprechend dem Wunsch der Stadt Stuttgart darauf geachtet, dass eine solche Anbindung des neuen Bahnsteigs durch die nun eingereichten Planungen nicht verbaut wird“, so Pieper.

Aus zeitlichen Gründen wäre ein solcher Ausbau aber in einem separaten städtebaulichen Projekt durch die Landeshauptstadt zu realisieren. Gleiches gelte für die Umgestaltung des Bahnhofsumfelds. „Auch für das Land ist es ein wichtiges Anliegen, den neuen Bahnhof attraktiv mit anderen Verkehrsträgern wie Bus, Stadtbahn, Rad- und Fußverkehr zu verknüpfen, um die Nutzung des Bahnhofs und den Umstieg auf den ÖPNV möglichst attraktiv zu gestalten“, sagt Pieper. Da das Land bereits die komplette Planung und bauliche Realisierung des Regionalbahnhalts in Höhe von rund 7,25 Millionen Euro finanziere, sei für das Umfeld die Stadt in der Pflicht.

„Der Wunsch nach einem attraktiven Umfeld des Bahnhofs ist uns bekannt“, bestätigt Sven Matis, Pressesprecher der Stadt. „Deswegen erarbeiten die Stadtplaner auch Ideen für dieses Gebiet. Es geht dabei um die städtischen Flächen, die ehemalige Aurelis-Fläche, sowie Flächen westlich des Bahnhofs, die in einem Sanierungsgebiet liegen. Dafür erarbeiten die Planer zusammen mit den Bürgern einen Rahmenplan, der den Weg weisen soll“, sagt Matis. Der Planungsprozess für diesen Bereich sei aber sehr komplex.

Situation für Fußgänger und Radfahrer soll besser werden

„Im Synergiepark sollen die Schockenried-, Heßbrühl-, Ruppmann-, Liebknecht- sowie die Industriestraße in den nächsten Jahren umgestaltet werden. Dabei soll die Situation für Fußgänger und Radler verbessert werden. Die Planungen für das Sanierungsgebiet drehen sich auch um die Frage, wie der Bahnhof gut an den Ortskern angebunden werden kann“, erklärt der städtische Pressesprecher.

Anfang März war die Anbindung der Panoramastrecke auf Stuttgarter Gemarkung Thema im Gemeinderatsunterausschuss Stuttgart 21/Rosenstein. Die Stadt ist Eigentümerin der Flächen. „Um die S-Bahn zu entlasten, könnte die Strecke ertüchtigt werden. Hierzu laufen gerade Gespräche zwischen Stadt, Land und Verband Region Stuttgart – natürlich auch mit der Bahn“, sagt Sven Matis.

Das bestätigt das Verkehrsministerium. Eine Machbarkeitsstudie des Verbands Region Stuttgart, dem Träger des S-Bahnverkehrs, und des Verkehrsministeriums habe „Möglichkeiten für einen temporären Endhalt der Panoramabahn im Bereich Eckartshaldenweg oder Nordbahnhof aufgezeigt mit dem Ziel, die Gäubahn unter Betrieb zu halten“, sagt Pieper. „Weitere Prüfungen insbesondere zu den verkehrlichen Potenzialen und langfristigen Nutzungen zum Beispiel in Richtung Feuerbach laufen.“ Die Ergebnisse sollen bis Ende 2018 vorliegen.