In Stuttgart-Möhringen ist eine Entenmutter samt ihrer zehn Küken auf der Ortsdurchfahrt umhergewatschelt. Dank einiger aufmerksamer Zeugen nahm das Abenteuer ein gutes Ende.

Möhringen - Erst stürmt die Ente mit lautem Flügelschlagen aus dem Karton, kurz darauf kullern piepende Federknäuel heraus und suchen schwimmend auf dem Probstsee das Weite. Das kurze Privatvideo zeigt das glückliche Ende eines gefährlichen Ausflugs einer Tierfamilie. Am Mittwoch um die Mittagszeit war die Stockente samt ihrer zehn Küken in Möhringen aufgetaucht – mitten auf der Ortsdurchfahrt, der Vaihinger Straße. Gegen 13 Uhr entdeckte Lisa Butorac, eine Mitarbeiterin des Schuhgeschäfts Wolf, einen Mann, der den Verkehr stoppte, um den Wasservögeln das Überqueren der Straße auf Höhe der Holdermannstraße zu ermöglichen.

 

Die Küken haben in eine Hand gepasst

Valeria Ranaldi, die Juniorchefin im Laden, kam dazu, und so gelang es, die völlig aufgebrachte Entenmutter und ihre Kükenschar in einem Hinterhof festzusetzen. „Die haben in eine Hand gepasst“, sagt Lisa Butorac über die winzigen Vögelchen. „Die waren überall“, sagt Valeria Ranaldis Mutter Ulrike und lacht. „Es war etwas Außergewöhnliches“, fügt sie hinzu.

Was die Frauen bemängeln: Von offizieller Seite sei keine rasche Hilfe gekommen. Telefonisch sei es zwischen Feuerwehr, Tiernotdienst und Polizei hin- und hergegangen, und „wenn man lang gewartet hätte, wäre der Schuss nach hinten raus“, glaubt Valeria Ranaldi. Also wurden die Frauen selbst tätig – und packten die „alleinerziehende Mutter“ und ihre Jungen, wie Valeria Ranaldi scherzhaft sagt, nach und nach mit Handschuhen in einen großen Karton und brachten die verirrte Familie schließlich zum nahen Probstsee.