Lilly Faas aus Renningen betreibt seit vier Jahren Rhönradsport – inzwischen ist sie nicht nur eine fleißige Plakettensammlerin, sondern wurde erstmals mit einem besonderen Titel geehrt.

Körperspannung und Gleichgewicht zu halten, das hat Lilly Faas schon in jungen Jahren gelernt. Die 15-Jährige war mit ihrer Mutter Silke im Eltern-Kind-Turnen, hat sich im Ballett ausprobiert und war Leistungsturnerin bei der Spvgg Renningen. Im Jahr 2019 begann sie bei der Spvgg Warmbronn mit dem Rhönradsport – inspiriert von ihrer Mutter, die diese Art der Bewegung ebenfalls betrieben hatte. Die Corona-Pandemie bremste sie dabei jedoch jäh aus. „Während der Hochphase der Corona-Zeit konnten wir nicht trainieren, es gab nur Online-Angebote“, erzählt Lilly Faas.

 

2021 bestritt sie ihre ersten Wettkämpfe, sowohl bei den baden-württembergischen Meisterschaften im Synchronturnen als auch bei den badischen Mannschaftsmeisterschaften belegte sie den zweiten Rang. „Talent und Ehrgeiz sind ihre großen Erfolgsfaktoren“, sagt Trainerin Sylvia Gehring über die Renningerin, die seit 2022 und 2023 Siege und Podestplätze gehamstert hat. Elf Medaillen gewann die 15-Jährige, die in den Disziplinen Gerade und Sprung antritt, wobei erstere ihre Spezialdisziplin ist.

Beim Geradeturnen rollt das Rad (Durchmesser 1,50 bis 2,30 Meter) auf einer Fläche von 23 auf drei Meter auf beiden Reifen. Die Turnerinnen zeigen Kür-Übungen, die zum Teil aus dem Reck- oder Barrenturnen stammen, dabei gehen sie bisweilen aus ihren Bindungen. Die Punktrichter achten unter anderem darauf, wie die einzelnen Elemente zur Musik passen. Bei dieser Disziplin wurde Lilly Faas 2022 Zweite bei den Gaumeisterschaften und württembergische Meisterin. Weitere Goldmedaillen gab es bei den württembergischen Mannschaftsmeisterschaften, den baden-württembergischen Meisterschaften im Synchronturnen und den badischen Mannschaftsmeisterschaften.

Im Deutschland-Cup geht es voran

2022 startete Lilly Faas auch erstmals beim Deutschland-Cup, für den sich die beiden besten Turnerinnen der 16 Landesverbände in ihrer Altersklasse qualifizieren, und landete auf Rang 17. Bei ihrem zweiten Auftritt im vergangenen November im niedersächsischen Osterholz-Scharmbeck steigerte sich die Renningerin mit einer sauberen Geradekür inklusive zwei guten Sprüngen in der Altersklasse 15/16 auf Rang zehn. Hinzu kamen sechs weitere Podestplätze bei den Gau- und Landesmeisterschaften von Württemberg und Baden.

577 Stimmen bei der Sportlerwahl

Es überrascht daher nicht, dass die Zehntklässlerin der Realschule Renningen auch regelmäßig bei den Sportlerehrungen ihrer Heimatgemeinde ausgezeichnet wird. Neben der Silbermedaille für ihre sportlichen Leistungen in den Jahren 2022 und 2023 gewann die 15-Jährige im vergangenen Jahr nun auch die Wahl zur Renninger Sportlerin des Jahres mit 577 Stimmen. „Das freut mich unheimlich. Das ist die höchste Auszeichnung, die ich bisher bekommen habe“, freut sich Lilly Faas, die vier Trainingseinheiten pro Woche absolviert.

Ein Stück weit verdankt sie die Wahl zur Sportlerin des Jahres ihrer Heimatstadt auch der Werbung im Verein und über ihre sozialen Netzwerke. Doch die Auszeichnung ist auch Ansporn für sie, in diesem Jahr weitere Titel und Podestplätze auf Gau-, Landes- und Bundesebene zu sammeln. Platz für Medaillen hat sie ja noch bei sich zu Hause.