Der Löwenanteil von Rishi Sunaks fabelhaft großem Vermögen stammt von seiner Frau, Akshata Murty. Wer ist die Gattin des neuen britischen Premierministers?

Freizeit und Unterhaltung: Theresa Schäfer (the)

Bevor Rishi Sunak Großbritanniens jüngster Premierminister wurde, war er im Kabinett Johnson Schatzkanzler. Das passte: Der 42-Jährige ist wirklich fabelhaft reich. Doch die geschätzten 730 Millionen Pfund (etwa 840 Millionen Euro), die Sunak schwer sein soll, kommen zum allergrößten Teil nicht von ihm – sondern von seiner Frau.

 

Akshata Murty hält einen Hunderte Millionen Pfund schweren Anteil am indischen IT-Giganten Infosys, den ihr Vater N.R. Narayana Murty mitgegründet hat. Die „Times“ führt das Ehepaar auf ihrer Liste der reichsten Menschen in Großbritannien – wohlhabender als die Windsors sollen sie sein.

Townhouse in London, Herrensitz in Yorkshire

Murty wuchs in Bangalore auf. Sunak lernte seine Frau kennen, als beide an der renommierten US-amerikanischen Eliteuni Stanford studierten. Sie heirateten 2009 in Indien. Mit den beiden Töchtern Anoushka und Krishna lebt das Paar im schicken Londoner Stadtteil Kensington (hier steht auch der Kensington Palace, Domizil vieler Mitglieder der Königsfamilie) und auf einem Herrensitz in Yorkshire, Kirby Sigston Manor.

In das denkmalgeschützte Anwesen wollte sich der damalige Schatzkanzler 2021 einen Pool, einen Tennisplatz und einen Fitnessraum einbauen lassen – und bekam grünes Licht für die Pläne, obwohl sie die Optik des Landsitzes aus dem 19. Jahrhundert stark veränderten.

In London fragt man sich bereits, ob die Sunaks ihr schickes Townhouse überhaupt mit Downing Street No. 10 tauschen wollen. Die elf- und neunjährigen Töchter des Paares gehen in Kensington zur Schule – vielleicht wollen ihre Eltern ihnen einen langen Schulweg von Westminster ersparen.

Im Sommer sprach Sunak mit der „Times“ auch über sein Privatleben: „Ich bin fürchterlich ordentlich, sie total chaotisch“, sagte der Tory-Politiker über seine Ehe. „Sie wird nicht begeistert sein, dass ich das sage, aber um ehrlich zu sein, ist sie nicht groß beim Aufräumen. Sie ist ein absoluter Albtraum, überall Kleider und Schuhe, oh Gott, die Schuhe.“

Früher hatte Murty ihre eigene Modemarke, Akshata Designs. In ihren Entwürfen verband sie traditionelle indische Einflüsse mit westlicher Mode. „Schon als kleines Mädchen liebte ich Kleider“, sagte Murty 2011 in einem Interview mit der indischen „Vogue“. Auf der Homepage des Labels wird Murty so zitiert: „Kleidung ist der Ausdruck meiner Kreativität.“ Jetzt scheint ihr Modeunternehmen aber schon länger auf Eis zu liegen.

Genüsslich rechnet die Boulevardpresse indes auf, was die Outfits kosten, in denen die 42-Jährige zu sehen ist – und kam dabei schon auf satte 3000 Pfund (fast 3500 Euro). Dabei sagte Murty seinerzeit im Vogue-Interview, sie shoppe gerne in Second-Hand-Läden und in den Straßen Mumbais.

Die neuen Obamas?

Jung, dynamisch, „People of colour“: Wohlwollende politische Beobachter schwärmen schon von den „neuen Obamas“. Wie präsent Akshata Murty künftig sein wird? An seinem ersten Tag als Premierminister stand Sunak allein vor der Downing Street No. 10 und sprach zur Nation. Als seine Vorgängerin Liz Truss ihre Abschiedsrede gab, standen im Hintergrund ihr Mann und die beiden Töchter.

Sunak kann definitiv mehr Zugänglichkeit vertragen. In seinen ersten Worten an die Nation wirkte der neue Premierminister so automatenhaft,dass ihm auf Twitter prompt der wenig schmeichelhaften Spitznamen „Rishbot“ angeheftet wurde.

Wie sehr sich das britische Volk mit dem neuen, millionenschweren Paar in der Downing Street (von der Klatschpresse boshaft „die Maharadschas von Yorkshire“ genannt) identifizieren kann, bleibt abzuwarten. Dass Akshata Murty dank eines legalen Steuerschlupflochs Millionen Pfund sparte, kam schon mal nicht besonders gut an. Auf Einkünfte im Ausland muss die indische Staatsbürgerin dank ihres „non-dom status“ nämlich keine Steuern zahlen. Als das publik wurde, gab Murty den Status auf und versprach, künftig brav ihre Steuern in Großbritannien zu zahlen.