In der Gesprächsreihe „Fokus Medizin im Dialog“ informierten Chefärzte des Robert Bosch Krankenhauses in Stuttgart über Erkrankungen des Herzens und die Behandlungsmöglichkeiten.

Es ist gerade mal so groß wie eine Faust, pumpt Blut durch den Körper, versorgt die Zellen mit Sauerstoff und hält uns am Leben: Das Herz stand im Mittelpunkt der jüngsten Sendungen von "Fokus Medizin im Dialog“, der Online-Gesprächsreihe von Stuttgarter Zeitung, Stuttgarter Nachrichten und dem Robert Bosch Krankenhaus in Stuttgart.

 

Im ersten Teil des medizinischen Experten-Talks ging es um die Kardiologie, im zweiten Teil um die Herzchirurgie. Den Fragen von Moderatorin Bianca Menzel stellten sich Professor Dr. Raffi Bekeredjian, Chefarzt für Kardiologie und Angiologie, und Professor Dr. Bartosz Rylski, Chefarzt für Herz- und Gefäßchirurgie.

Herzerkrankungen erfolgreich behandeln

Das Herz ist das wichtigste Organ. Bei einer durchschnittlichen Größe von zehn auf 15 Zentimeter und einem Gewicht von etwa 300 bis 350 Gramm, schlägt es im gesunden Zustand 60 bis 80 Mal in der Minute. Das sind 4200 Schläge in der Stunde und 100.000 Schläge am Tag. Mit jedem Schlag versorgt das Herz den gesamten menschlichen Körper mit Blut. Dadurch erhalten alle Organe Sauerstoff und Nährstoffe. Herzprobleme können sich auf verschiedene Arten bemerkbar machen und die Liste der Symptome ist lang. Im Herzzentrum des Robert Bosch Krankenhauses arbeiten die Abteilungen Herz- und Gefäßchirurgie sowie Kardiologie und Angiologie intensiv und interdisziplinär zusammen, sodass jede Herz-Patientin und jeder Herz-Patient die am besten geeignete Therapie mit dem größten Langzeiterfolg bekommt.

Herzinfarkt: Behandlung im Robert Bosch Krankenhaus

Allein in Deutschland erleiden jährlich etwa 400.000 Menschen einen Herzinfarkt. Koronare Herzerkrankungen zählen somit zu den häufigsten Krankheiten. Dabei handelt es sich um Verkalkungen der Herzkranzgefäße: Die Gefäße verengen sich und das Blut fließt schwieriger hindurch. Bemerkbar macht sich eine solche Erkrankung oft spät: Betroffene haben ein Druck- oder Engegefühl in der Brust und verspüren zuerst in Belastungssituationen, später auch im Ruhezustand, eine Atemnot.

EKG, Herzkatheter-Untersuchung und Stent: Herzprobleme behandeln

Kommen Patientinnen und Patienten mit diesen Symptomen zu Professor Dr. med. Raffi Bekeredjian ins Robert Bosch Krankenhaus, starten er und sein Team mit den Basisuntersuchungen: Das Messen der Herzkraft, das Schreiben eines EKGs und gegebenenfalls eine Blutkontrolle zeigen auf, ob wirklich eine koronare Herzerkrankung vorliegt. Ist dies der Fall, folgt eine Herzkatheter-Untersuchung. Bei dieser Untersuchung wird festgestellt, wie stark die Herzkranzgefäße verengt sind. Gemeinsam mit Professor Dr. med. Bartosz Rylski und dessen Team wird entschieden, welche Behandlungsmethode zum Einsatz kommt: Die interventionelle Behandlung, also ein Herzkatheter-Eingriff mit Stent-Implantation, oder die Bypass-Operation. Wie genau eine Bypass-Operation abläuft, ist abhängig von der jeweiligen Patientin oder dem jeweiligen Patient. Grundsätzlich geschieht der Eingriff jedoch unter Vollnarkose. Der Zugang zum Herzen erfolgt entweder minimalinvasiv oder konventionell.

Während beim konventionellen Eingriff ein großer Schnitt gemacht und das Brustbein durchtrennt werden muss, ist der minimalinvasive Eingriff ästhetisch eleganter. Über einen Schnitt von fünf bis sechs Zentimetern erfolgt der Zugriff auf das Herz. Wird bei der Bypass-Operation ein Roboter eingesetzt – ein Alleinstellungsmerkmal des Robert Bosch Krankenhauses – ist der Schnitt noch kleiner. In der Regel können die Patienten bereits zwei bis drei Tage nach dieser Operation aus dem Krankenhaus entlassen werden. Bei der konventionellen Methode liegt die Aufenthaltsdauer bei rund sechs Tagen.


Info: Die Sendungen von "Fokus Medizin im Dialog“ sind online zu sehen auf der Webseite von Zeitung erleben. Die nächste Ausgabe des Magazins "Fokus Medizin“ erscheint am 19. Juni.