Das Musical „Chicago“ polarisiert die Premierengäste. Während Eric Gauthier, Chef der Gauthier Dance Company, begeistert ist, vermisst das Playmate Mia Gray ein Bühnenbild.

Stuttgart - „Das ist Broadway, das ist Showbiz“, schwärmte Eric Gauthier am Donnerstag auf der Premierenparty. Der Chef der Gauthier Dance Company muss es wissen: Er hat die Schritte des fast 40 Jahre alten Stücks während seiner Ballettausbildung gelernt. „Bob Fosse ist der John Cranko des Musicals.“ Die Stuttgarter Premiere habe dessen Vorgaben perfekt umgesetzt. Einziges Manko für Gauthier und seine Frau Laura: „Wir sitzen in der ersten Reihe, das ist viel zu nah.“

 

Dort saß auch das Playmate Mia Gray an der Seite ihres neuen Freundes Oliver Kobs. Sie war nicht ganz so begeistert. „Es gibt bessere Stücke. Wo ist das Bühnenbild?“ Chicago polarisiert. „Die Choreografie ist unglaublich schnell“, lobte die Münchener Schauspielerin Michaela May, während die Tänzerin Motsi Mabuse attestierte: „Die Stimmen sind bombastisch.“

Auch Ute Lemper, sozusagen Spiritus Rector der Stuttgarter Produktion, war nach der Show zufrieden. „Zwischen Fashion und Theater“, ordnete sie das Stück ein, modisch und zeitgenössisch sei es, besetzt „mit wunderschönen femmes fatales“. Der Moderator Chris Fleischhauer hat seine eigene Definition einer starken Frau: „Das ist für mich die Frau, die alles schafft, einen tollen Mann hat, ein schönes Haus und trotzdem einen Beruf.“ Dennoch war er auf der Party mit Abstand das beliebteste Selfie-Motiv. Wohl, weil seine Paillettenjacke funkelte wie eine Discokugel.

Natalie Wörner blieb die Stimme weg

Der schwäbische Travestiestar Wommy Wonder zählte eine ganze Latte an weiblichen Vorbildern auf: von Marlene Dietrich bis Barbra Streisand und Nana Mouskouri – „weil die sich weder die Nase richten noch die Brille verbiegen lassen“. Das Stück konnte Wommy nicht recht würdigen, sie sei „in Vorfreude und Panik.“ Am Freitag feierte sie im Theaterhaus ihr 30-jähriges Bühnenjubiläum, am Samstag noch dazu Geburtstag. Michael Panzer, der Mann hinter dem Fräulein, wird 47: Chapeau!

Beim Vorwissen hatte die Schauspielerin Mariella Ahrens, die mit Jens Hilbert gekommen war, das hübsche Näschen vorn. In ihrer neuen Serie „Ein Fall von Liebe“ sei sie gleich in der ersten Folge im Knast gelandet. „Wir haben in einem echten Gefängnis gedreht. Das war schon komisch.“ Ihr Urteil nach der Show: „Sehr sexy.“ Natalia Wörner blieb glatt die Stimme weg, wofür allerdings in erster Linie eine ordentliche Erkältung gesorgt haben dürfte. „Sensationell“, flüsterte die Schauspielerin, die mit der Stuttgarter Fashion-Lady Aysen Bitzer gekommen war. Deren Modelabel 0039 Italy stattet Natalia Wörner in ihrem neuen Film „Die Diplomatin“ aus, der 2015 gedreht wird. Aus Recherchegründen war die Wörner übrigens mit Außenminister Frank-Walter Steinmeier auf Reisen. Zu den Details schweigt sie.

Professionelle Reisebegleiter hat am Donnerstagabend die Powerfrau Barbara Schöneberger bei Breuninger präsentiert. Sie moderierte die exklusive Abendveranstaltung, mit der der Kölner Kofferhersteller Rimowa – das sind die mit den Rillen im Alu – seinen rund 100 Quadratmeter großen Shop im vierten Stock eröffnete. An ihrer Seite am roten Band: Rimowa-Chef Dieter Morszeck und Breuninger-Boss Willy Oergel. „Chicago“ hätte der Schöneberger sicher auch gut gefallen. Aber irgendwie muss die Frau nun mal Mann, Haus – und Beruf – verbinden.