Der neue Band der Filderstädter Schriftenreihe befasst sich mit dem Zweiten Weltkrieg in den Ortschaften der heutigen Großen Kreisstadt. Dabei kommen viele Zeitzeugen zu Wort.

Filderstadt - Schon die Kapitel des neuen Bands der Schriftenreihe zeigen es. Mit dem mehr als 200 Seiten starken Buch hat Stadtarchivar Nikolaus Back versucht, das Geschehen in den Ortschaften des heutigen Filderstadts während der Jahre 1939 bis 1945 umfassend darzustellen.

 

Berichtet wird über den Kriegsbeginn, die Soldaten, das Leben auf Bezugsschein, die Landwirtschaft im Krieg, die Kindheit und Jugend im Krieg, den Luftschutz, den Luftkrieg, die Kriegsgefangenen und KZ-Opfer, die Euthanasie-Opfer und das Kriegsende. Immer wieder fließen die Beobachtungen und Erlebnisse von Zeitzeugen mit ein.

Viele Menschen am Buch beteiligt

„Am Entstehen des Buchs waren viele Menschen beteiligt“, sagte daher Oberbürgermeisterin Gabriele Dönig-Poppensieker bei der Vorstellung des 22. Bands der Schriftenreihe. Erstmals finde die Präsentation nicht nur vor der Presse, sondern bei einer öffentlichen Veranstaltung statt, sagte sie im Bürgerhaus Sonne in Sielmingen, zwei Tage vor der Enthüllung des neuen Denkmals.

Stadtarchivar Back griff einige Geschehnisse, die im Buch beschrieben werden, heraus. Beispielsweise, dass der Flughafen ausgerechnet 1939 eröffnet wurde. Offenbar wegen der Nähe zu ihm wurden in Bernhausen mehr Häuser zerbombt als in den anderen vier Ortschaften: Sieben Häuser und 20 Scheunen wurden durch Luftangriffe zerstört. Zehn Menschen aus „Filderstadt“ fielen der Euthanasie der Nazis zum Opfer. Schließlich wird in dem Band, der für zwölf Euro im örtlichen Buchhandel zu bekommen ist, auch das Ende des Zweiten Weltkriegs beschrieben. Um den Besuchern in der Sonne einen Eindruck von der Propaganda der Nazis zu vermitteln, zeigten Inge und Heinz Buschko Filme aus ihrem Archiv.