15 Jahre lang hat er mit der US-Legende James Brown Musik gemacht und stand mit weiteren Weltstars auf der Bühne: Jetzt grillt Sir Waldo Weathers Currywürste beim Fernsehturm, wo er am Samstag seinen 70. Geburtstag feiert.

Stadtleben/Stadtkultur: Uwe Bogen (ubo)

Stuttgart - Am Grill macht der Sir seine Kohle: Sir Waldo Weathers, der jahrelang in der Band von US-Musiklegende James Brown Bariton-Saxofon gespielt hat und seit Mai vergangenen Jahres mit seiner Managerin Daniela Merz den Imbiss-Kiosk beim Fernsehturm betreibt, feiert an diesem Samstag seinen 70. Geburtstag. Ans Aufhören denkt er nicht – weder als Musiker noch als Currywurstbrater. An seinem Fest wird er beides tun – und viele Musikerkollegen in seinem Zelt am Snackhäuschen empfangen.

 

Für Staunen in der Musikszene hatte die Nachricht gesorgt, dass Weathers auf seine alte Tage als Gastronom neu startet. Nach acht Monaten fällt seine Bilanz positiv aus. Daniela Merz beschreibt das „Alleinstellungsmerkmal“ des grillenden Saxofonisten so: „Was uns heraushebt, ist der brummelige, Englisch sprechende Sir, der echte Probleme bekommt, wenn eine Busladung Schüler von der Alb auf Schwäbisch bestellt.“

Internationaler Treff mit vielen Touristen

Durch die vielen Touristen habe man internationalen Spaß in dem Häuschen unweit des Stuttgarter Wahrzeichens und des Kickerstadions. Zu Konzerten zieht der Musiker weiterhin los und lässt sich dann am Grill von Freunden vertreten. Der US-Amerikaner wurde nicht von der Queen zum Sir geschlagen worden, sondern verdankt den Titel dem „Herzog des Rittergutes Meinbrexen“, wie er sagt. Mit einem Augenzwinkern wird er von seinen Musikerkollegen Sir genannt. Der Liebe wegen war Waldo Weathers nach Stuttgart gezogen. Jede Freitag empfängt er am Turm befreundete Musiker, die bei freiem Eintritt live performen. Ist das nicht zu laut für die Waldau? „Wenn die Autoposer kommen“, antwortet Daniela Merz, „zeigen Hunderte ihren automobilen Stolz und lassen Motoren aufheulen.“ Im Vergleich dazu klinge Waldos Saxofon wie „die C-Flöte in meiner Kindergartenzeit“.