Einen Tag vor der offiziellen Premiere lief am Mittwochabend „Spectre“ auch in Stuttgart an. Der James Bond Club Deutschland bereitete ihm in der Gloriapassage einen furiosen Empfang mit Live-Musik und einem Lotus Esprit in Bond-Ausstattung.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Für James Bond kann kommen, was wolle – der Agent sieht immer wie aus dem Ei gepellt aus. Also komme, wer ihn sehen will, doch bitte nicht in Jeans und Daunenjacke: Smoking und Abendkleid darf es schon sein, der James Bond Fanclub Deutschland hat es am Mittwochabend vorgemacht. In der Gloriapassage herrschte Roter-Teppich Flair. Bondsongs, besagte Outfits, und der eine oder andere Wodka Martini floss selbstredend auch.

 

Das Publikum am Abend der Vorpremiere des neuen Bondfilms „Spectre“ bekam also schon eine spektakuläre Atmosphäre geboten, und spontane Gäste hatten sogar noch Chancen auf Restkarten.

Die Clubmitglieder fieberten der Deutschlandpremiere entgegen, auch wenn einige sich den Film zum dritten oder gar vierten Mal anschauten – wie das Ehepaar Hansi und Andrea Zweigle aus Esslingen zum Beispiel. Sie berichteten von der Premiere in England. „Da kommen all die Stars. Plötzlich stand Kristina Wayborn aus „Octopussy“ vor uns. Sie ist 65 und wunderschön“, schwärmt der 54-jährige Esslinger. Überhaupt die Stars – nicht nur die Schauspieler – bei der Premiere: „Kate ist toll!“ schwärmt Andrea Zweigle jetzt noch.

James Bond als Hobby

Dass die Zweigles bei der Vorpremiere selbst Stars sind – respektive einen dabeihaben – dafür hat Andrea Zweigle vor ein paar Jahren gesorgt. „Du machst jetzt seit 30 Jahren rum – jetzt kauf Dir einen!“, sagte sie eines Tages zu ihm. „Mit 16 sah ich meinen ersten Bond im Kino – ,Der Spion, der mich liebte‘, das war prägend – und da kommt der Lotus vor.“ Der Lotus, er war der Star auf dem roten Teppich in der Gloria Passage, und 38 Jahre nach dem Kinobesuch nennt er den weißen, keilförmigen Wagen sein Eigen. „Ich hab alles eingebaut, was es im Film auch gibt“, erzählt Zweigle. Selbst der Fisch auf dem Armaturenbrett ist originalgetreu – ein Rotbarsch aus Sardinien, wie ihn Roger Moore am Ende des Films auch aus dem Wagen zieht.

Etwas kleinere Accessoires, die aber auch ein ausgesprochenes Bondfaible verraten, hat Markus Hartmann dabei. Zum Smoking trägt er Spectre-Manschettenknöpfe und den Spectre-Ring, der im Film eine wichtige Rolle spielt. Markus Hartmann dürfte der Premierengast mit der weitesten Anreise in Stuttgart gewesen sein – er kommt aus der Schweiz, wo er Präsident des James Bond Fanclubs ist. Der Schweizer Club sei der zweitgrößte weltweit, der größte sei der französische, berichtet er. „Man trifft überall Freunde und Gleichgesinnte“, sagt Hartmann – kein Wunder, dass er zur Hochzeit in diesem Jahr im weißen Lotus der Zweigles vorfuhr.

Im Saal konnte sich das Stuttgarter Vorpremierenpublikum dann noch einmal ein Bild davon machen, welche eingefleischten Fans für den würdigen Auftakt in der Passage gesorgt hatten: Der James Bond Fanclub Deutschland präsentierte eine kurze Diashow mit Eindrücken seiner Aktivitäten. Neben Sitzungen und anderen Formalien – auch die wurden dokumentiert – sind das immer wieder Tripps zu Drehorten, versteht sich.