Die Zahl der Bedürftigen wächst auch in der an sich so reichen Region Stuttgart. Die Weihnachtsaktion der Stuttgarter Zeitung, Hilfe für den Nachbarn e.V., unterstützt Familien wie Alleinstehende. Jetzt beginnt die neue Spenden-Kampagne. Der Bedarf ist enorm.

Regio Desk: Achim Wörner (wö)

Die Welt, so scheint es, ist aus den Fugen. Der furchtbare Krieg in der Ukraine, der furchtbare Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas, das Erstarken von Autokraten – all das besorgt viele Menschen schwer. Hinzu kommen die vielen innenpolitischen Herausforderungen beim Klimawandel, bei den Staatsfinanzen oder generell in puncto Demokratie. Viel Unsicherheit ist da, viel Bedrohliches.

 

Und ausgerechnet in dieser prekären Lage kommen nun auch noch wir vom StZ-Benefizverein Hilfe für den Nachbarn daher – um bei Ihnen wie alle Jahre um Spenden zu werben für die Notleidenden vor unserer Haustür. Ist das nicht vermessen angesichts der großen Katastrophen rund um den Globus, der nationalen Verwerfungen?

Aus meiner Sicht: keineswegs. Im Gegenteil. Denn all die überregionalen Unbilden wirken sich massiv aus – auch in der an sich so reichen Region Stuttgart.

Lebensmittel und Heizung zu teuer

Die Zahlen sind abstrakt: Fast jeder Fünfte, jede Fünfte zählt statistisch mittlerweile zu den Armen, Tendenz steigend. Betroffen sind vor allem Kinder, Frauen und Alleinerziehende, Arbeitslose, Minijobber und Kranke, Menschen mit Zuwanderungsgeschichte und Senioren, deren Rente angesichts der Inflation weniger denn je auskömmlich ist. In den Anträgen auf Unterstützung, die wir von „Hilfe für den Nachbarn“ über unsere karitativen Partnerorganisationen erhalten, hat das Elend ein Gesicht. Und wir sehen: Von Armut betroffene Menschen können sich häufig kaum neue Kleidung oder Schuhe kaufen oder ihre Wohnung angemessen heizen. Sie können sich Lebensmittel kaum leisten, deshalb sind die Schlangen vor den Tafelläden lang.

Auch die Tafelläden werden von „Hilfe für den Nachbarn“ finanziell unterstützt. Wie überhaupt die StZ-Aktion immer dann einspringt, wenn es keine staatliche Stütze gibt oder diese zu kurz greift. Allerdings macht die Projektförderung einen kleineren Teil der Ausgaben aus, primär werden wir in Einzelfällen aktiv, wenn Familien das Nötigste fehlt oder Frauen nach exzessiven Gewalterfahrungen in der Partnerschaft zusammen mit ihren Kindern im Frauenhaus ein neues Leben aufbauen müssen.

Spender geben Bedürftigen Hoffnung

Rund zwei Millionen Euro hat „Hilfe für den Nachbarn“ im zu Ende gehenden Jahr ausbezahlt und damit viel Leid gelindert. Der Dank dafür gebührt Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, liebe Spenderinnen und Spender. Sie sind die Ermöglicher, Ihre Zuwendungen sind es, die Armen Trost bringen, die Zuversicht nähren und Hoffnung geben in schwieriger Zeit. Ihre Spende ist Kitt in einer auseinanderdriftenden Gesellschaft. Und wir hoffen, dass Sie im Blick auf Weihnachten erneut ein Herz für die Bedürftigen haben. Bleiben Sie uns treu, so meine Bitte.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen und Ihren Familien eine gesegnete Adventszeit.

Achim Wörner ist bei der Stuttgarter Zeitung Mitglied der Chefredaktion und zugleich seit vielen Jahren 1. Vorsitzender des gemeinnützigen Vereins Hilfe für den Nachbarn e. V.

Hilfe für den Nachbarn

Das Spendenkonto:
IBAN DE53 6005 0101 0002 2262 22
BIC SOLADEST600
Kennwort: „Hilfe für den Nachbarn“

Bitte vermerken Sie auf der Überweisung unbedingt, ob Ihr Name veröffentlicht werden soll.