Bei sprachlichen Auffälligkeiten bekommen Kinder heute schnell eine Überweisung zum Logopäden. Ist das wirklich immer notwendig?

Stuttgart - „Heute war im Tindi ein Badder da!“ Jonas erzählt beim Abendessen stolz von seinen Erlebnissen. Während Fremde manchmal Probleme haben, den Vierjährigen zu verstehen, ist für die Eltern klar: der Sohn hat im Kindergarten einen Bagger beobachtet. Sie haben sich daran gewöhnt, dass Jonas noch häufig „K“ mit „T“ vertauscht und „G“ durch „D“ ersetzt. Da er abgesehen davon einen riesigen Wortschatz hat und grammatikalisch komplexe Sätze bildet, machten sie sich darüber auch keine großen Gedanken. Bis neulich die Kinder- und Jugendärztin bei der Vorsorgeuntersuchung meinte: „Das sollten wir jetzt mal beim Logopäden abklären lassen.“