Mag die Corona-Pandemie auch zu Ende sein – viele Menschen leiden bis heute an den Langzeitfolgen von Covid. Um die Therapien zu verbessern, startet das Stuttgarter Gesundheitsamt mit der Uni Tübingen eine umfangreiche Untersuchung.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Das Gesundheitsamt der Stadt Stuttgart startet zusammen mit dem Universitätsklinikum Tübingen eine umfangreiche Studie über die Langzeitfolgen von Corona-Infektionen. Zu der Long-Covid-Studie sind insgesamt 10 000 Stuttgarterinnen und Stuttgarter zur Teilnahme eingeladen.

 

Für die kontrollierte Studie werden zwei Gruppen möglicher Teilnehmer eingeladen: Zum einen 5000 Personen, die während der Corona-Pandemie mit einem PCR-Test positiv auf das Virus getestet worden waren. Dazu werden weitere 5000 Menschen nach dem Zufallsprinzip aus dem Einwohnermelderegister gezogen. Die Ergebnisse sollen dabei helfen, für Betroffene notwendige Hilfs- und Therapieangebote aufzubauen. Die Studie sei „gerade zum jetzigen Zeitpunkt für die Post- und Long-Covid-Forschung wichtig“, sagt Katrin Giel von der Universitätsklinik Tübingen. „Zusätzlich werden wir die Ergebnisse für unsere kommunale Gesundheitsplanung nutzen“, betont Stefan Ehehalt, der Leiter des städtischen Gesundheitsamts.

Die Aussagekraft der Ergebnisse hänge entscheidend von der Teilnahmebereitschaft der Bürgerinnen und Bürger ab, betont Sozialbürgermeisterin Alexandra Sußmann (Grüne). Sie wünscht sich deshalb, „dass möglichst alle, die für die Befragung ausgewählt worden sind, bei der Long-Covid-Studie mitmachen.“

Die Beantwortung der Fragen zum Gesundheitszustand und zum aktuellen Befinden sei bequem online möglich. Zugang zum Fragebogen erhielten die Eingeladenen über einen QR-Code, den diese mit einem Einladungsschreiben und den Studieninformationen erhalten. Die Versendung der Unterlagen hat am Montag begonnen. Bei Kindern bis zehn Jahren werden die Eltern oder Erziehungsberechtigten gebeten, die Fragen für ihr Kind zu beantworten. Bei Jugendlichen ab elf Jahren gibt es zwei Fragebögen: einen für die Jugendlichen selbst und einen für deren Eltern oder Erziehungsberechtigte.

Die Teilnahme an der Befragung ist freiwillig. Die Einhaltung der Datenschutzrichtlinien sei „selbstverständlich gewährleistet“, so die Stadt. Wie bei solchen Studien üblich, habe man „im Vorfeld eine Ethik-Kommission einbezogen“, in diesem Fall die Ethik-Kommission an der Medizinischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität und am Uniklinikum Tübingen. Mit ersten Ergebnissen der Studie sei „im Herbst zu rechnen“.

Long-Covid-Netz Stuttgart

Netzwerk
Die Stadt Stuttgart koordiniert den Aufbau eines multiprofessionellen regionalen Netzwerks. Das „Long-Covid-Netz Stuttgart“ befindet sich aktuell in der Konstituierungsphase.

Informationen
Betroffene und Behandelnde finden Informationen zum Netzwerk unter https://www.stuttgart.de/leben/gesundheit/infektionsschutz/corona-pandemie/post-und-long-covid/#aufbau-von-longcovid-netz-stuttgart zu finden. ury