Stadtteilmanager Torsten von Appen berichtete im Bezirksbeirat Feuerbach über die Schwerpunkte seiner Arbeit und über neue Aktionen.

Feuerbach - Seit viereinhalb Jahren kümmert sich Torsten von Appen um die Belange der Stuttgarter Stadtbezirke. Im November 2007 hat er mit seiner Arbeit als Stadtteilmanager begonnen. Sein Posten war anfangs befristet, inzwischen wurde die Stelle umgewandelt. Der gebürtige Hamburger darf nun unbefristet weitermachen. Sein Aufgabengebiet ist bei der städtischen Wirtschaftsförderung angesiedelt. Eine seiner Aufgaben sieht der Lotse und Netzwerker auch darin, frische Ideen in die Stadtbezirke zu bringen.

 

„Sie leben in einem sehr starken Stadtbezirk“, sagte von Appen vor den Feuerbacher Kommunalpolitikern und zog den Vergleich zu Rohracker. Seit die dortige Schlecker-Filiale zugemacht habe, gebe es in dem Ort keine einzige Einkaufsmöglichkeit mehr, sagte von Appen. Leer stehende Geschäfte und ein fehlender Branchenmix sind oft die typischen Sorgen, die den Einzelhandel in den Stuttgarter Außenbezirken plagen. Feuerbach habe dagegen Vorbildcharakter: „Der Gewerbe- und Handelsverein Feuerbach ist die Benchmark. An dessen erfolgreicher Arbeit können sich andere Stadtbezirke orientieren“, sagte von Appen.

Auch Nicht-Feuerbacher kommen zum Einkaufen

Was nicht heißt, dass sich die dafür Verantwortlichen in Feuerbach entspannt zurücklehnen können. Schließlich gibt es auch dort Leerstände an der Hauptgeschäftsstraße zu verzeichnen. Eigentümer an der Stuttgarter Straße seien angeschrieben worden, und man habe Unterstützung bei der Weitervermittlung der Gewerbeflächen angeboten, berichtete von Appen. Doch die Resonanz sei gering gewesen.

„Wegen der Feuerbacher Schlecker-Filiale stehen wir in engem Kontakt mit der Insolvenzverwaltung.“ Doch die dortigen Mietverträge würden bis Ende Juni laufen. Dass durch den Bau des Einkaufszentrums Milaneo auf dem A1-Areal hinter dem Stuttgarter Hauptbahnhof für den Feuerbacher Einzelhandel eine ernst zu nehmende Konkurrenz entstehe, glaubt der Stadtteilmanager nicht. Der Stadtbezirk verfüge über eine hohe Kaufkraft, weil auch Nicht-Feuerbacher die örtlichen Einkaufsmöglichkeiten nutzen.

Neues Konzept für den Ortsbus

Auf dem richtigen Weg ist auch der Ortsbus, der seit fast zwei Jahrzehnten dank des Engagements der örtlichen Gewerbevereine in Feuerbach und Weilimdorf fährt. Für Senioren ist der Bus eine wichtige Sache. Ohne ihn müssten alte Leute das Taxi rufen, um aus den etwas abgelegenen Wohngebieten in die Stadtteilzentren von Feuerbach und Weilimdorf zu kommen. Das neue Konzept für eine erweiterte Ortsbuslinie konnte teilweise aus dem Topf des EU-Projektes Mandie finanziert werden. „Die Entwicklung gibt uns recht. Die Fahrgastzahlen steigen“, sagte von Appen.

Auch an anderer Stelle waren der Feuerbacher GHV-Vorsitzende Jochen Heidenwag und Torsten von Appen neulich erfolgreich unterwegs. „Wir haben am Pragsattel alle Geschäfte besucht und uns gemeinsam darüber Gedanken gemacht, wie wir uns besser vernetzen können.“ Die dort angesiedelten Autohäuser hätten großes Interesse an einem Tag der offenen Tür gezeigt: „Wir arbeiten gerade daran, einen verkaufsoffenen Sonntag an der Heilbronner Straße zu veranstalten.“

Parkleitsystem für Feuerbach gefordert

CDU-Bezirksbeirat Martin Wöhr erinnerte an einen alten Vorschlag: „Wir hatten in der Vergangenheit mal ein Parkleitsystem für den Innenbereich von Feuerbach gefordert.“ Die Parkhäuser im Burgenlandzentrum und Biberturm würden nach wie vor zu wenig genutzt. Es sei wichtig, die Kaufkraft auch in den oberen Teil der Stuttgarter Straße zu lenken. Die Idee, ein Park-and-Ride-System für Feuerbach zu schaffen, nehme er mit, sagte von Appen. Auch auf die aktuellen Vergnügungsstättenrichtlinien kam Wöhr zu sprechen: „Spielhöllen in dieser Massierung wollen wir in Feuerbach nicht.“

Rolf Zeeb (FDP) forderte, neue Gewerbeflächen zur Verfügung zu stellen. „Was haben sie da konkret in petto“, wollte Zeeb von dem Stadtteilmanager wissen. In diesem Punkt musste von Appen passen. „Darum kümmert sich bei der städtischen Wirtschaftsförderung Gabriele Hübner.“ Abschließend gab es aber auch Lob für die Arbeit von Appens aus dem Munde von Robert Thurner (SPD): „Ich bin angenehm überrascht, was sie in kurzer Zeit für ein Netzwerk aufgebaut haben.“