Bahnkunden müssen ab sofort tiefer in die Tasche greifen. Mit dem Fahrplanwechsel stiegen die Preise im Nahverkehr um 2,7 Prozent.

Berlin - Bahnkunden müssen ab sofort tiefer in die Tasche greifen. Mit dem Fahrplanwechsel in der Nacht zum Sonntag stiegen die Preise im Nahverkehr um durchschnittlich 2,7 Prozent. Im Fernverkehr - also bei ICE, Intercity und Eurocity - erhöhten sich die Ticketpreise sogar um 3,9 Prozent. Der Fahrplanwechsel verlief laut Bahn ohne Probleme: Es sei alles reibungslos gelaufen, teilte ein Bahnsprecher am Vormittag mit. „Wir sind gut in den dritten Advent gestartet.“

 

Auch für die Bahncard und für Reservierungen müssen viele Fahrgäste tiefer ins Portemonnaie greifen: In der 2. Klasse steigt der Preis für die Bahncard 25 von 57 auf 59 Euro; bei der Bahncard 50 werden statt 230 nun 240 Euro fällig. Sitzplatz-Reservierungen kosten einheitlich in der 1. und 2. Klasse vier Euro - unabhängig davon, wo man sie bucht. Damit werden Reservierungen im Internet und am Automaten teurer, am Schalter hingegen preiswerter.

"Spiegel": Bahn will mit Schienennetz mehr Geld verdienen

Nach einem Bericht des „Spiegels“ will die Bahn auch mit dem steuerfinanzierten Schiennetz mehr Geld verdienen: Laut einer internen Vorlage für den Aufsichtsrat solle der Reinerlös aus dem Betrieb der Gleise bis zum Jahr 2016 von derzeit 320 Millionen Euro auf 848 Millionen Euro steigen. Ein Bahnsprecher sagte dazu auf Nachfrage lediglich, man nehme zu internen Zahlen grundsätzlich keine Stellung.

Eine Summe von 848 Millionen Euro entspräche rund einem Drittel jener 2,5 Milliarden Euro, die für den Erhalt von Gleisanlagen, Weichen und Steuerungstechnik jährlich aus dem Bundeshaushalt an die Bahn fließen. Zusätzliche Gewinne könnten durch eine Anhebung der Trassengebühren erreicht werden, die auch von den Privatbahnen zu zahlen sind, oder durch eine teurere Vermietung von Bahnhofsflächen, weil die Bahnhöfe ebenfalls als Teil des Schienennetzes gelten.