Statistik aus Baden-Württemberg Viele Rückenschmerz-Patienten als Notfälle

Marode Knochen plagen mehr als jedes andere Leiden die Menschen. Vor allem das Kreuz bereitet Probleme.
Stuttgart. Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems, zu denen Rückenschmerzen gehören, sind im Land und bundesweit die häufigste Einzeldiagnose für Krankschreibungen, gefolgt von Infektionen der Atemwege und psychischen Erkrankungen. Sie hatten 2018 einen Anteil am gesamten Krankenstand in Baden-Württemberg von über 20 Prozent, stiegen aber nur leicht im Vergleich zum Vorjahr. Das geht aus Daten der DAK-Gesundheit hervor. Demnach häuften sich bei Arbeitnehmern im vergangenen Jahr 275,5 Fehltage (pro 100 Versicherte) an.
Baden-Württemberg steht besser da
Im Ländervergleich steht Baden-Württemberg in Hinblick auf die Ausfälle dabei besser da als andere Bundesländer. Besonders im Osten fehlten Arbeitnehmer deutlich häufiger wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen. So fielen Angestellte beispielsweise in Brandenburg 439,3 Tage (pro 100 Versicherte) aus.
Die Kosten steigen
Wie die AOK Baden-Württemberg mitteilte, mussten Versicherte im vergangenen Jahr in 24 451 Fällen wegen Krankheiten der Wirbelsäule und des Rückens behandelt werden. Dabei entstanden Kosten von rund 110 Millionen Euro. 2013 lagen die Ausgaben für die stationäre Behandlung von Rückenleiden noch bei rund 97 Millionen. Viele Rückenschmerzpatienten werden dabei als Notfall aufgenommen. In Baden-Württemberg waren es 2016 52 Prozent aller Krankenhausfälle.
Rückenschmerzen betreffen jüngere wie ältere Beschäftigte. Mit zunehmendem Alter steige jedoch die durchschnittliche Dauer der Krankschreibung, so dass ältere Beschäftigte deutlich mehr Fehltage als jüngere wegen Rückenschmerzen haben, heißt es von der DAK-Gesundheit. An Rückenschmerzen zu leiden oder sich damit krankzumelden, hänge von verschiedenen Faktoren ab. Häufiges Arbeiten in unbequemer Körperhaltung, Termin- und Leistungsdruck sowie eine schlechte Work-Life-Balance gehörten dazu. Krankmeldungen seien außerdem abhängig vom Alter, vom Grad der chronischen Schmerzen und davon, ob der Job mit Freude ausgeübt werde – oder eben nicht.
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