Das Statistische Landesamt hat Zahlen vorgelegt: Daran lässt sich ablesen, dass die Kliniken im Südwesten immer mehr Patienten behandeln, um auf ihre Kosten zu kommen.

Stuttgart - Ein neuer Patientenrekord, dabei erneut weniger Betten und weiter verkürzte Liegezeiten – das ist die Bilanz der Krankenhäuser im Land. Das Statistische Landesamt hat jetzt Zahlen für 2012 vorgelegt.

 

Der Zehn-Jahres-Vergleich macht die Probleme deutlich. Vergangenes Jahr waren an den Kliniken 17 700 Ärzte tätig. Sie behandelten knapp 2,1 Millionen Patienten. Gegenüber 2002 ist das ein Zuwachs von 23,3 Prozent bei den Medizinern, bei den Patienten aber nur um 5,1 Prozent. Deren Verweildauer im Krankenbett hat sich seit zehn Jahren um 13,5 Prozent verringert. Dadurch sank trotz gestiegener Zahl der zu Behandelnden die Zahl der Behandlungstage um 9,2 Prozent. Trotz des Abbaus von 10,6 Prozent der Betten – 56 700 waren am Jahresende noch übrig – sank die durchschnittliche Bettenauslastung erstmals seit sechs Jahren wieder.

Mehr Patienten müssen sein, damit die Kasse stimmt

An diesen dürren Zahlen lässt sich ablesen, dass die Kliniken immer mehr Patienten behandeln, um auf ihre Kosten zu kommen. Der Zuwachs an Quantität reicht dabei aber nicht, wenn nicht parallel dazu die Schwere der Fälle zunimmt. Das ist aber nicht in jeder Klinik der Fall; nicht überall werden lohnende Hüftoperationen gemacht. Jüngste Zahlen zeigen, dass es hier mit der demografischen Entwicklung kaum zu erklärende Zuwächse gegeben hat. Eine notfallmäßige Blinddarmoperation bringt dagegen nicht so viel Honorar ein und die damit befassten Häuser mit der Zeit in Finanzprobleme. Neun Häuser wurden 2012 geschlossen. Seit 2003 nahm die Zahl der Krankenhäuser um 13,8 Prozent ab.