Bäckersterben in Schöckingen, Hirschlanden, Ditzingen und Giebel: Was passiert nun mit den ehemaligen Diefenbach-Filialen, und wie steht es mit der Nahversorgung vor Ort?

In Ditzingen und Umgebung geht das Bäckersterben um. Prominentes Opfer die Traditionsbäckerei von Hartmut und Claudia Diefenbach, die nach vier Generationen am 23./24. September mehrere Standorte für immer geschlossen hat. Zwar übernimmt Bruder Hermann Diefenbach aus Weil der Stadt das Hauptgeschäft mit Backstube in der Gartenstraße sowie die Filialen im Hagebaumarkt und in Gerlingen, während die Korntaler Bäckerei Hieber das Geschäft in Weilimdorf weiterführt. Doch in Schöckingen, in Hirschlanden und in der Ditzinger Autenstraße hat Diefenbach nun für immer geschlossen, ebenso in Giebel – teilweise ist noch unklar, was aus den Räumen wird und ob ein längerer Leerstand droht. Besonders virulent ist das Thema Nahversorgung in Schöckingen, wo kürzlich auch der Selbstbedienungsladen Tante-M geschlossen hatte.

 

Probleme gibt es nicht nur bei Diefenbach: Weil laut Friedemann Berg vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks der Bäckerberuf bei jungen Leuten „nicht so beliebt“ ist, wirbt die Branche intensiv um Nachwuchs. Der Strukturwandel führe schon seit den 1950er Jahren zu rückläufigen Betriebszahlen von jährlich etwa zwei Prozent. Ende 2022 gab es im Land 1526 Handwerksbäcker, zuvor waren es 1551. Damit steht Baden-Württemberg noch besser da als der Bund mit einem Minus von 3,6 Prozent (9607 Bäcker). Doch Vorsicht mit der langjährigen Statistik: 2022/2023 war der Rückgang stärker als üblich. Lesen Sie auch: Plötzlicher Lichtblick – alles zur Nahversorgung in Schöckingen.