Eigentlich stehen sie im OP oder behandeln Patienten in Ambulanzen und auf Stationen: Am Montag haben mehr als 1000 Ärzte der Unikliniken vor dem Finanzministerium in Stuttgart demonstriert.

Hunderte Ärztinnen und Ärzte der vier Universitätskliniken des Landes haben am Montag ihre Arbeit zeitweise niedergelegt und in Stuttgart für mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen demonstriert. An einem Protestzug mit anschließender Kundgebung auf dem Schlossplatz nahmen nach Angaben eines Sprechers der Gewerkschaft Marburger Bund mehr als 1000 Menschen teil. Vor dem Finanzministerium stellten die Streikenden dem Sprecher zufolge ein symbolisches Krankenbett ab, zudem hätten die Ärztinnen und Ärzte eine „Finanz-Infusion“ für die Kliniken gefordert. 

 

Die Ärzte-Gewerkschaft hatte am Montag Medizinerinnen und Mediziner an 23 Unikliniken in ganz Deutschland zu einem Warnstreik aufgerufen, in Baden-Württemberg waren die Kliniken in Tübingen, Heidelberg, Freiburg und Ulm betroffen. Als Grund für den Ausstand nannte die Gewerkschaft vier ergebnislose Verhandlungsrunden mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL). 

12,5 Prozent mehr Gehalt und höhere Zuschläge

Die Gewerkschaft fordert 12,5 Prozent mehr Gehalt, bezogen auf ein Jahr, sowie höhere Zuschläge für Regelarbeit in der Nacht, an Wochenenden und Feiertagen. Auch soll die Schichtarbeit neu geregelt und begrenzt werden.

Der Marburger Bund hatte im Vorfeld mit einigen hundert Demonstrantinnen und Demonstranten im Südwesten gerechnet. Die Erwartungen seien übertroffen worden, sagte der Sprecher der Gewerkschaft. Vor allem und jungen Ärztinnen und Ärzten sei die Streikbereitschaft hoch.