Die Studie „Leadership in German Schools“ offenbart teils dramatische Entwicklungen. Demnach hat fast jeder dritte Schüler während der Pandemie keinen regelmäßigen Kontakt zu seiner Schule gehabt.

Tübingen - Fast jeder dritte Schüler in Deutschland hat während der ersten coronabedingten Schulschließungen im Frühjahr 2020 keinen regelmäßigen Kontakt zu seiner Schule gehabt. Insbesondere in ländlichen Regionen gelang es nach der Schulleitungs-Studie „Leadership in German Schools“ nicht, in Verbindung zu bleiben.

 

Inzwischen hätten die Schulen aber dazugelernt. „Im Vergleich zu den Defiziten von damals ist von einer Verbesserung bei Digitalunterricht und Schulentwicklung auszugehen“, sagte der Tübinger Erziehungswissenschaftler Colin Cramer am Donnerstag.

Zahlreiche Schulleitungen befragt

Die Universitäten Tübingen und Lüneburg sowie die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz hatten zwischen April und Juni 2020 insgesamt 306 zufällig ausgewählte Schulleitungen allgemeinbildender Schulen befragt. Nur etwa 25 Prozent der Schüler in den ländlichen Regionen Deutschlands erhielten demnach während der Schulschließung Lernmaterialien über Lernplattformen - in Städten waren es etwa 60 Prozent.

Fast alle Lehrer (89 Prozent) kommunizierten direkt mit ihren Schülern, beispielsweise über Telefon, einen Messenger-Dienst oder E-Mails. Gemeinsames Lernen über Videokonferenzen in Kleingruppen (41 Prozent) oder im Klassenverband (33 Prozent) fand während der Schulschließungen im Frühjahr 2020 hingegen eher selten statt.