Die Stadt Stuttgart will eine gesprungene Betonkugel in Stuttgart-Birkach abbauen. Doch das passt den Bürgern gar nicht. In dem Stadtbezirk entwickelt sich eine Welle der Solidarität mit der – ja, was ist das eigentlich?

Klima & Nachhaltigkeit: Judith A. Sägesser (ana)

Birkach - Es klingt einfach: Eine Betonkugel am Tiefen Weg in Birkach hat Risse, die Stadt will sie abbauen und womöglich ersetzen. Doch so einfach wollen die Birkacher es der Stadt nicht machen. Anwohner und Lokalpolitiker haben begonnen, über die Kugel zu forschen. Und dabei taucht die Frage auf, ob es sich bei der Betonkugel doch um Kunst handelt.

 

Und ein Birkacher schreibt an unsere Zeitung: „Als ich 1990 nach Birkach zog, hatte die Kugel bereits die gleichen Risse.“ Sie habe gehalten. Die Kugel sei gestalterisches Element und Spielzeug. Wenn sie wegkomme, sei es schade. Zumal, wenn nichts nachfolgt, dort sicher künftig Autos parken. Ob es so weit kommt, ist fraglich. Die Birkacher kämpfen für ihre Kugel.

Jürgen Holzwarth (CDU) berichtete im Bezirksbeirat, dass die „Birkacher Notizen“ Spenden sammeln wollen. Thomas Plagemann (Grüne) bot an, es selbst zu machen. „Die Fugendichtmasse habe ich im Auto.“ Das wird die Stadt kaum zulassen. Volker Schirner, der Gartenamtsleiter, will erst bei der Bezirksvorsteherin die allgemeine Stimmung abfragen. Wenn es nach ihm ginge, käme die Kugel weg. „Für mich ist kein gestalterischer Wert erkennbar“, sagt er. 3000 Euro würde eine neue Kugel kosten, 2500 die Reparatur. Schirner will vorschlagen, die Kugel aus dem höheren Bezirksbudget zu bezahlen.