Am kommenden Samstag, 28. Oktober, kann man über Deutschland eine partielle Mondfinsternis beobachten – vorausgesetzt, das Wetter spielt mit. Aber tut es das auch?

Digital Desk: Lotta Wellnitz (loz)

Freunde des Nachthimmels können sich auf das Wochenende freuen. Voraussetzung: Das Wetter spielt mit. Denn über Deutschland kann man am kommenden Samstag, 28. Oktober, eine partielle Mondfinsternis beobachten.

 

Das heißt, am Himmel sieht der Mond dann nicht voll und rund, sondern eher wie ein angeknabberter Keks. Aber was genau hat es mit der partiellen Mondfinsternis auf sich? Und vor allem: Kann man die in Stuttgart und der Region überhaupt sehen?

Was eine (partielle) Mondfinsternis ist

Mondfinsternisse kann es es nur bei Vollmond geben. Sie entstehen, wenn Sonne, Erde und Mond in dieser Reihung im Weltraum genau auf einer Linie stehen und der Mond dabei vom Schatten der Erde getroffen und dadurch verfinstert wird. Bei einer kompletten Mondfinsternis wird der Vollmond so dunkel, dass man ihn kaum oder gar nicht mehr sehen kann.

Bei einer partiellen Mondfinsternis kreuzt der Mond zum Vollmond-Zeitpunkt die Erdbahn und tritt teilweise in den Kernschatten der Erde ein. Dadurch verdunkelt diese den Erdtrabanten – an diesem Samstag werden maximal 12,7 Prozent des Mondes verfinstert sein. Der Erdtrabant tritt also nicht vollständig in den Kernschatten, sondern „streift“ ihn nur leicht.

Wann es zum Naturspektakel kommt

Die Himmelsshow beginnt am Samstag um 21.35 Uhr und dauert dann mehr als eine Stunde. Genau heißt das:

  • 21.35 Uhr: Der Mond tritt in den Kernschatten der Erde ein.
  • 22.14 Uhr: Der Höhepunkt der Mondfinsternis wird erwartet. (12,7 Prozent des Mondes sollen verfinstert sein)
  • 22.53 Uhr: Der Mond verlässt den Kernschatten der Erde dann wieder.

Laut Carolin Liefke von der Vereinigung der Sternfreunde sollte man das Phänomen auch in Städten sehen können. Allerdings gilt: Je besser das Wetter, desto höher die Chance, den Knabbermond zu sehen. Da gibt es aber ein Problem: Nach der Vorhersage des Deutschen Wetterdiensts (DWD) muss in der Nacht der partiellen Mondfinsternis mit Wolken und Regen gerechnet werden. Klare Sicht, Fehlanzeige.

Wie das Wetter in Stuttgart und der Region wird

Und das gilt auch für die Region Stuttgart. „Das wechselhafte Wettergeschehen geht am Wochenende weiter“, sagt Peter Crouse, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) in Stuttgart. Es werde nicht so viel Regen und Niederschlag geben, wie das bisher der Fall gewesen sei, aber es werde bewölkt sein. Crouse spricht von „hoher und mittelhoher Bewölkung“. Auch zeigen die Wettermodelle zahlreiche Schauer, vor allem in Norden und Westen von Baden-Württemberg.

Die Chance, eine partielle Mondfinsternis in der Region Stuttgart zu beobachten sei also gering. Vielleicht könnte man sie vorübergehend sehen, sagt er. „So für zehn Minuten“. Aber die Schleierwolken sowie die durchziehenden Schauer seien ein Problem. „Die Chancen wären südlich der Donau Richtung Oberschwaben und Allgäu vielleicht etwas besser “, so der Wetterexperte. Im Alpenvorland gebe es weniger Bewölkung als weiter im Norden und es bleibe trocken. „Aber für unseren Bereich Stuttgart und Region bleibt es stark bewölkt bis bedeckt – auch am Samstagabend“. Hier seien die Chancen für klare Sicht leider nicht hoch, sagt Crouse.

Bundesweiter Astronomietag am Samstag

Vielleicht haben Freunde des Nachthimmels beim nächsten Mal mehr Glück. Bis es wieder eine (partielle) Mondfinsternis gibt, dauert es allerdings noch etwas. Die nächsten Daten sind folgende:

  • 18.09.2024: partielle Mondfinsternis
  • 14.03.2025: totale Mondfinsternis (Anfang)
  • 07.09.2025: totale Mondfinsternis

Wer sich am Samstag allerdings über den Sternenhimmel und Co. informieren will, kann das trotzdem tun – es ist nämlich der sogenannte Astronomietag. An diesem bieten bundesweit Sternwarten, Vereine, Planetarien, Forschungsinstitute und Amateurastronomen zahlreiche Aktivitäten an, damit jeder einmal den Sternhimmel live erleben kann. Ins Leben gerufen hat den Tag die Vereinigung der Sternfreunde (VdS).