Das neu formierte Haushaltsbündnis beschließt Rekordausgaben – und die CDU darf nur zuschauen. Das ist kein zufriedenstellender Zustand für die Partei, die nächstes Jahr OB Kuhn aus dem Amt drängen will, meint StZ-Autor Jörg Nauke.

Stuttgart - Die schlechte Nachricht vorneweg: Jene Zeiten, in denen sich Stuttgart rühmte, den Banken keine Zinsen mehr bezahlen zu müssen, sind schon wieder vorbei. In einer verkehrten Finanzwelt muss die Kämmerei 20 000 Euro aufwenden, um hohe Millionenbeträge auf mit Negativzinsen bewehrten Festgeldkonten bunkern zu dürfen. Vielleicht lohnt sich auf Dauer der Bau eines Dagobert’schen Geldspeichers. Aber dafür fehlt in der Landeshauptstadt womöglich der Platz. Schulden waren in 70 Stunden Haushaltsberatungen bis zur Verabschiedung am Freitagabend wieder ein Thema. Die Fraktionen haben den Vorschlag der Verwaltungsspitze so stark erweitert, dass dafür bis 2024 eine halbe Milliarde Euro Darlehen nötig sein könnten.