Erst auf eine Halbe an den Palast, dann ins Kowa und in den frühen Morgenstunden mit dem Flex nach Hause. Bitte was? Ihr versteht nur Bahnhof? Kein Problem: Wir haben die wichtigsten Nightlife-Begriffe für Stuttgart gesammelt.

Digital Desk: Katrin Maier-Sohn (kms)

Nachts sind alle Katzen grau? Naja. An Stuttgarts Tresen wird auch bei Schummerlicht schnell klar, wer von hier kommt oder sich nur auf Durchreise in „Stuggi“ befindet – zumindest sobald der Mund aufgeht. Wir haben die wichtigsten Wörter des Kneipenvokabulars für euch gesammelt, sodass auch Neigschmeckte und Leute mit Doppelkennzeichen im Stuttgarter Nachtleben bestehen können. Hoch dr Kolba!

 

In den Besen gehen

Urige Atmosphäre, guter und regionaler Wein und nette Gespräche – dafür stehen die schwäbischen Besenwirtschaften. Es gibt also Grund zur Freude, wenn die Kolleg:innen im Herbst zusammen „in den Besen“ gehen wollen. Der Begriff rührt übrigens daher, dass die Wirtschaften von außen mit einem Busch, einem Strauß oder wie im Schwabenländle mit einem Besen gekennzeichnet werden.

Ab auf die Theo

Die Theodor-Heuss-Straße aka „Theo“ in der Stuttgarter Innenstadt ist so berühmt wie berüchtigt. Ob Feiermeile, ehemalige Rennstrecke für das komplette Umland oder Heimat der Mainstream-Clubs – die Theo hatte und hat viele Gesichter und verändert sich immer wieder. Doch die Hochphase der Theo ist womöglich vorbei. Einige Clubs wie die „Mumi“ (Muttermilch) und das Tonstudio haben in den letzten Jahren geschlossen.

Park, Palast und Co.

Auch wenn die besten Zeiten der Theo vorbei sind, gibt es immer noch genug Bars, Kneipen und Clubs in Stuttgart in denen man das Tanzbein schwingen oder eine Halbe trinken kann. Wenn diskutiert wird, wo man am Abend hingeht, können Nicht-Stuttgarter:innen schnell in Verwirrung geraten. Viele Location haben nämlich Spitznamen. So treffen sich nach Feierabend im Sommer alle am „Palast“ (Palast der Republik) – das wohl berühmteste (ehemalige) Klohäuschen der Stadt. Ein zweites Getränk kann nebenan im „Ribi“ (Ribingurumu) oder am beliebten Hans-im-Glück-Brunnen in der Mata (Mata Hari) eingenommen werden. Hip-Hop-Fans ziehen danach in die „Schrägi“ (Schräglage) weiter. In dem Club an der Hirschstraße sollen schon Marteria, Casper und Cro gefeiert haben und es ist einer der wenigen Orte, der noch an die ehemalige Hip-Hop-Hauptstadt Stuttgart erinnert.

Raver:innen gehen eher ins „Kowa“ (Kowalski) in der Nähe des Hauptbahnhofs oder in die „Oper“ (Neue Oper) bei den Wagenhallen – beides top Adressen, wenn es um elektronische Musik geht.

Sekt oder Selters

Echte Stadtkinder trinken Kessler auf Eis. Die Stuttgarter:innen lieben ihren Kessler-Sekt, auch wenn er eigentlich aus Esslingen kommt. Meist wird die Getränkekarte gar nicht erst studiert, sondern direkt Kessler auf Eis als Synonym für Sekt auf Eis geordert. Alternativ trinken wir Weinschorle. Hier ist die wichtige Frage: süß oder sauer? Also mit saurem oder süßem Sprudel?

Ein Flex nehmen

Sind genügen Kesslerflaschen geköpft, ist mindestens einmal „1ste Liebe“ von Max Herre gegrölt und noch eine Currywurst beim Brunnenwirt verdrückt worden, nehmen wir ein „Flex“ nach Hause. Dabei handelt es sich um ein vergleichsweise günstiges Sammeltaxi, das den ÖPNV in Stuttgart ergänzen soll und vor allem nachts fährt, wenn die Straßenbahnen bereits stillstehen.