Für den Ehrenamtspreis der Stuttgarter Zeitung, der Stuttgarter Nachrichten und der Volksbank Stuttgart sind von der Jury neun engagierte Kandidatinnen und Kandidaten nominiert: Jetzt startet das Onlinevoting.

Lokales: Sybille Neth (sne)

Jetzt haben Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Wahl: Wer von den neun Nominierten erhält die Auszeichnung „Stuttgarter/-in des Jahres“? Zehn Tage lang bis einschließlich 4. Februar ist das Portal zum Onlinevoting geöffnet, und Sie können Ihre Stimme abgeben. Der Preis selbst feiert in diesem Jahr ein kleines Jubiläum, denn er wird zum zehnten Mal vergeben. Die Stuttgarter Zeitung, die Stuttgarter Nachrichten und die Volksbank Stuttgart richten ihn gemeinsam aus – und die Bank stiftet auch in diesem Jahr das Preisgeld in Höhe von 12 000 Euro. Es gibt drei Preisträger oder Preisträgerinnen, die jeweils als Anerkennung für ihr Engagement für die Allgemeinheit 3000 Euro erhalten. Zusätzlich vergibt die Jury einen Sonderpreis.

 

Die Gewinner werden bei der Preisverleihung am Donnerstag, 29. Februar, bekannt gegeben. Wie in den Vorjahren richtet auch im Jubiläumsjahr großzügigerweise die Volksbank den Festakt aus, zu dem alle Nominierten mit ihren Paten und Patinnen eingeladen sind und eine kleine Anerkennung erhalten, denn wie immer waren sich alle in der Jury einig: Im Grunde hätten alle Kandidaten einen Preis verdient.

Die Kulturvermittlerin

Im Kulturprojekt Props von Tanja Prause finden Kinder und Jugendliche beim Theaterspielen, beim Tanzen, Musik machen, Malen, Designen und Fotografieren aus den unterschiedlichsten Lebensbereichen zusammen: Kinder aus wohlhabenderen und bedürftigen Familien, mit einer Behinderung, mit Migrationshintergrund. „Du bist wertvoll, du hast etwas zum Weitergeben“ – das sollen die Kinder hier erleben, sagt Tanja Prause. Bei Props wurden nicht nur unter den Kindern, sondern auch unter den Eltern Freundschaften geschlossen – unter Menschen, die sich sonst wahrscheinlich nie begegnet wären.

Der Partylotse

Auf der Königstraße, unter freiem Himmel und im Bus werden kleine und größere Probleme besprochen und gelöst. Jeden Samstag ist hier mit dem Team der Mobilen Jugendarbeit Mohammad Reza Kharazmi zu Stelle, um jungen Menschen zur Seite zu stehen, wenn sie die Schattenseiten des Feierns erfahren haben. Frauen, die nach einer sexuellen Belästigung einen geschützten Ort benötigen, wenn der Kreislauf Kapriolen schlägt oder wenn der Akku des Mobiltelefons leer ist. „Wir gehen auf die Leute zu und erklären ihnen, was wir hier machen“, sagt Kharazmi. Ein besonderes Problem ist der Alkoholkonsum bei den besonders jungen Partygängern – und auch da greift das Team nach Möglichkeit ein.

Die Aufklärerin

Es mutet an wie im tiefsten Mittelalter, doch es geschieht heute: In Nigeria werden Kinder als Hexen angeklagt, von ihren eigenen Eltern, von Geistlichen aller Kirchen oder von den Nachbarn. Sie werden gequält, verstoßen oder sogar getötet. Maїmouna Jessica Obot kämpft von hier aus, aber auch vor Ort gegen diese Grausamkeit und der absurden Ideologie, die dahintersteht. Sie klärt Kirchenleute auf, damit sie von der Hexenverfolgung ablassen. In ihren Hilfsprojekten vor Ort finden die verfolgten Kinder eine Zuflucht. Ihre Arbeit trägt bereits Früchte. Die Verfolgung von Kindern ging spürbar zurück.

Die Oma-Opa-Agentin

Wenn die Großeltern weit weg wohnen oder aus anderen Gründen nicht als Babysitter da sein können, hilft Heidemarie Bohn aus. Sie bringt Familien und Leihgroßeltern zusammen. Dabei stellen sich viele Fragen: Welches Kind benötigt wann eine Betreuung? Welche Aufgabe sollen der Leihopa oder die Leihoma dabei übernehmen? Manchmal reichen berufstätigen Eltern schon zwei Stunden in der Woche, um eine Lücke im Betreuungsplan auszufüllen. Bei Heidemarie Bohn laufen alle Fäden zusammen: Sie koordiniert, erledigt die Formalitäten und organisiert Fachvorträge und Ausflüge für die Leihgroßeltern.

Der Wohnberater

„Jeder sollte sich in seiner Wohnung wohlfühlen“, sagt Hasan Atamish. Für viele alte Menschen und für Menschen mit einer Behinderung bleibt das oft nur ein Wunschtraum. Weil viele Hindernisse in den eigenen vier Wänden ein selbstbestimmtes Leben erschweren oder gar unmöglich machen, hilft er mit seinem Know-how als Architekt. In der Werkstatt Wohnen können sich Betroffene eine barrierefreie Musterwohnung ansehen und danach mit Atamish vor Ort in ihrem eigenen Zuhause die Möglichkeiten ausloten, wie es ihren Bedürfnissen angepasst werden kann und welche Fördermöglichkeiten es dafür gibt.

Die Trösterin

Wer ins Krankenhaus muss, ist immer verunsichert: Was erwartet mich? Werde ich wieder gesund? Wenn weder Freunde noch Angehörige da sind, ist die Einsamkeit besonders gravierend. Die Grünen Damen und Herren sind in solchen Fällen zur Stelle. In Krankenhäusern und Altenheimen haben sie ein offenes Ohr für alle Sorgen. Für Patienten, die stationär im Krankenhaus sind, machen sie Besorgungen, sind Vorleser und Unterhalter. Menschen, die in die Tagesklinik kommen, werden frühmorgens am Empfang abgeholt. Die Grünen Damen und Herren kümmern sich um sie und finden die richtigen Behandlungsräume. Doris Bregenzer-Hellmann koordiniert den Einsatz der 54 Ehrenamtlichen im Robert-Bosch-Krankenhaus.

Der Trainer

Ballsport, ohne zu sehen, wo der Ball gerade hinrollt? Alexander Knecht ermöglicht es blinden Menschen seit 30 Jahren, Freude am Wettkampf beim Goalball zu haben. Das Ziel besteht darin, einen Ball in das sieben Meter breite gegnerische Tor zu werfen. „Gespielt wird auf Gehör“, erklärt Knecht, denn in dem Ball sind Glöckchen. „Es ist ein faszinierender Sport“, sagt er. Seit seiner Kindheit ist er im Blindensport aktiv, denn sein Vater ist im Zweiten Weltkrieg durch eine Verletzung erblindet und hatte die Blindensportgruppe Torball gegründet. Knecht ist nicht nur begeisterter Trainer und Promotor für den Goalball und Torball, einer weiteren populären Blindensportart, sondern er war bereits sechsmal bei den Paralympics als Schiedsrichter dabei.

Die Bogenschützin

Bogenschießen entwickelt sich zur Trendsportart und gilt als besonders gesund. Nicht nur die Körperspannung wird trainiert, es ist auch eine wertvolle Konzentrationsübung. Birgit Dirksmöller kam durch ihre Kinder zum Bogenschießen und wurde so begeisterte Schützin und Jugendtrainerin. Jeden Samstag zeigt sie Kindern und Jugendlichen, wie man ins Schwarze trifft. Auch in den Schulen wirbt sie für den Bogensport. Und während der Waldheimferien sammelt sie mit den Kindern Holz, und dann werden Pfeil und Bogen gebastelt. Ein echtes Abenteuer!

Die Kinder-Frau

Kindern geht es nur gut, wenn es den Eltern gut geht. Das ist der Leitspruch der Initiative Wellcome, die im Haus der Familie angesiedelt ist. Dort hat Angelika Secker vor 15 Jahren die Gruppe gegründet. Ihr Symbol ist der Engel, und so sieht sie ihre Aufgabe: „Der Engel ist zur Stelle, wenn er gebraucht wird. Danach geht er wieder.“ Die Geburt eines Kindes stellt viele Mütter und Familien vor große Herausforderungen: Nichts geht mehr seinen bisherigen geregelten Gang, manchmal kommen gesundheitliche Probleme hinzu. Zwillinge oder Drillinge stellen das Leben auf den Kopf, die Geschwister kommen zu kurz. Wenn keine Hilfe von Angehörigen oder Freunden kommen kann, hilft Angelika Secker über so manche Anstrengung hinweg.

So wählen Sie die „StuttgarterInnen des Jahres“

Abstimmung
An dem Onlinevoting zum Ehrenamtspreis können Sie ab sofort bis zum 4. Februar um 0 Uhr unter diesem Link teilnehmen . Achtung: Jeder hat nur eine Stimme! Die Videoporträts, in denen sich alle Nominierten und ihre Paten persönlich vorstellen, können Sie unter diesem Link anschauen.

Projekt
Die Volksbank Stuttgart, Stuttgarter Zeitung und Stuttgarter Nachrichten würdigen soziales Engagement mit dem Ehrenamtspreis „StuttgarterIn des Jahres“. Jährlich werden drei Preise verliehen, wer sie bekommt, kann jeder über ein Onlinevoting mitentscheiden. Zusätzlich gibt es einen Sonderpreis der Jury. Das Preisgeld beträgt insgesamt 12 000 Euro, jeder Preis wird mit 3000 Euro honoriert. Mehr Infos zum Ehrenamtspreis und sämtliche Gewinner der vergangenen Jahre finden Sie unter https://www.stuttgarter-des-jahres.de/

Preisverleihung
Die Gewinner aus dem Onlinevoting und der Jurypreis werden am 29. Februar in einem Festakt bekannt gegeben, den auch 2024 die Volksbank großzügigerweise ausrichtet. Joachim Dorfs (Chefredakteur StZ), Christoph Reisinger (Chefredakteur StN), Andreas Haas (Vorstandsmitglied der Volksbank Stuttgart), Petra Xayaphoum (Redaktion Stadtkind der Stuttgarter Zeitung), Kim Bui (Deutsche Turnmeisterin und Autorin) und Nils Runge (Nachtmanager) stellen die Jury.