Die Grünen-Kandidatin für den OB-Posten im Stuttgarter Rathaus, Veronika Kienzle, setzt auf den weiblichen Blick und leise Töne.
Stuttgart - Wahlkampf kann wie Wellness sein. Wobei es manchmal eben nur so aussieht. Das ist der Fall, als Veronika Kienzle sich mit Cem Özdemir am Marienplatz zum Yoga verabredet. Natürlich verbindet sich damit vorrangig eine plakative Absicht: Es geht um die Demonstration eines Lebensgefühls. Für Kienzle handelt es sich bei der Übungsstunde um keinen Akt authentischer Politik. Sie hat sich zuvor nie als Kobra, Krieger oder „herabschauender Hund“ versucht, hält sich aber ohnehin im Hintergrund. „Hingabe“, verlangt die Yoga-Lehrerin, „annehmen, was kommt.“ Dann folgt eine Anweisung, die der Kandidatin leichter fällt: „Finde die Schönheit deines inneren Lächelns!“