Absolut sehenswert: „Murot und das Paradies“ mit Ulrich Tukur als Kommissar. Nicht nur wegen der großartigen Darsteller.

Lokales: Tom Hörner (hör)

Dass dieser Murot (Ulrich Tukur) mit sich und dem Leben hadert, ist so neu nicht. Insofern ist es auch nicht verwunderlich, wenn der LKA-Ermittler zu Beginn von „Murot und das Paradies“ auf der Couch eines Analytikers (Martin Wuttke) liegt und über sich, den Sinn des Lebens und das Glück sinniert. Blöd nur, dass er in der Zeit des Sich-Öffnens gestört wird.

 

In einem Luxusapartment wurde eine tote Frau gefunden. Murot wurmt das, nicht nur, weil die Sitzung, also eigentlich Liegung, unterbrochen wird, sondern auch, weil die Frau dem ersten Anschein nach nicht ermordet wurde. Womöglich hat da ein junger Polizist etwas übereifrig reagiert. „Dann sagen sie dem jungen Kollegen, dass ich kein Leichenbeschauer bin, sondern Hauptkommissar beim LKA“, raunzt Murot seine Kollegin Wächter (Barbara Philipp) an – und rast zurück auf die Couch.

Dabei sollten wir es mit der Inhaltsbeschreibung dieses „Tatort“ belassen, der sich in der ersten halben Stunde wie ein zwar hervorragend gemachter, aber eben recht normaler Thriller anfühlt – und dann doch eine Wendung nimmt, wie es offenbar nur in einem Murot-„Tatort“ möglich ist. Wir behaupten jetzt mal: Besser ist man an einem Sonntagabend nie unterhalten worden. Das ist nicht nur den Darstellers dieses bis in die Nebenrollen hervorragend besetzten Krimis zu verdanken. Sondern vor allem der Regie und dem Drehbuch von Florian Gallenberger. Selbst wenn man nach knapp neunzig Minuten meint, es geschafft zu haben, hat Gallenberger noch eine Pointe auf Lager.

Ach so, vielleicht noch eines: Die Tote ist verdurstet, obwohl ihr Körper, wie sich bei der Leichenschau ergibt, beim Ableben im Wasser lag. Mehr soll wirklich nicht verraten werden, außer dass Murot bei der Suche nach den Tätern und dem Sinn des Lebens dieses Mal wirklich aufs Ganze geht.

Die Handlung des heutigen „Tatorts“

Innerhalb kurzer Zeit kommen eine Frau und ein Mann aus dem Bankermilieu auf merkwürdige Weise ums Leben. Sie ist verdurstet, obwohl sie zum Zeitpunkt des Ablebens im Wasser lag; er ist, ebenfalls im Wasser liegend, erfroren. Bei seinen Ermittlungen stößt Murot auf geheimnisvolle Partys, die stets an anderen Orten stattfinden – und taucht selbst ein in diese Szene.

Der Trailer zu „Murot und das Paradies“

Die Schauspieler des heutigen „Tatorts“

Felix Murot (Ulrich Tukur)

Magda Wächter (Barbara Philipp)

Eva Lisinska (Brigitte Hobmeier)

Ruby Kortus (Ioana Bugarin)

Dr. Wimmer (Martin Wuttke)

Dr. Dr. Kispert (Eva Mattes)

Der „Tatort“ in der Mediathek

In der ARD-Mediathek sind alle „Tatort“-Folgen sechs Monate lang als Stream verfügbar. Aus Jugendschutzgründen kann der „Tatort“ nur zwischen 20 und 6 Uhr gestreamt werden.

Gleichzeitig zur TV-Ausstrahlung zeigt das Erste den aktuellen „Tatort“ auch als Livestream: Hier geht es zur ARD-Mediathek

TV-Ausstrahlung: Sonntag, 20.15 Uhr, ARD