Antonie Fröhlich zeigt seit mehr als dreißig Jahren Figurentheater im Theater in der Badewanne. Am Samstag startet die neue Saison.

S-Nord - Noch vor einer Woche herrschte Unordnung. Jetzt sind es nur noch wenige Tage, bis Antonie Fröhlich mit ihrem Figurentheater in die neue Saison startet. Doch das ist kein Grund zur Panik, Antonie Fröhlich ist inzwischen Profi, auch wenn das lange nicht immer so war. Vor mehr als dreißig Jahren hat sie das Theater in der Badewanne, das im Höhenpark Killesberg zwischen Tiergehege und Perkins Park liegt, gegründet. Damals war sie noch Erzieherin und leidenschaftliche Puppenspielerin. Dann ist sie aufs Ganze gegangen, hat die Räumlichkeiten gemietet, Theater in der Badewanne genannt und zusammen mit einem Partner die ersten Inszenierungen gestemmt. „Wir hatten von Tuten und Blasen keine Ahnung“, erzählt Antonie Fröhlich heute. Zu den zwanzig ersten Veranstaltungen kamen dann im Schnitt nur fünf Besucher. Ihr Partner hat aufgegeben, Antonie Fröhlich hat weitergemacht und heute, Jahrzehnte später, ist beinahe jede ihrer Vorstellungen ausverkauft. Aus ganz Deutschland sind Puppenspieler und Figurentheater zu Gast.

 

Einige der eigenen Stücke bringt Antonie Fröhlich schon seit Jahren auf die Bühne, andere entwickelt sie immer wieder neu. Sie adaptiert bekannte Märchen wie König Drosselbart oder beliebte Kinderbücher wie „Wo die wilden Kerle wohnen“ und „Kleiner Eisbär, wohin fährst du?“. Einige Stücke wie „Der Löwe und die Maus“ schreibt sie sogar selbst.

Fast alle Stücke basieren auf Tiergeschichten

Am Figurentheater mag sie besonders die Vielseitigkeit. So ist sie im Theater nicht nur fürs Inszenieren und Spielen zuständig, auch die Puppen macht sie zum großen Teil selbst. „Das Metier ist unerschöpflich und Kinder als Zuschauer sind wunderbar, weil sie so begeisterungsfähig sind“, sagt sie. Zugleich aber seien Kinder ein strenges Publikum. „Kinder sind sehr ehrlich. Man merkt sofort, wenn ihnen etwas nicht gefällt“, sagt Antonie Fröhlich. Deshalb passe sie die Vorstellungen häufig an das Publikum an. Sie hat im Laufe der Jahre gelernt, sehr genau zu merken, wie das Publikum tickt, ob es Tempo im Spiel braucht, oder ob es auch einem ruhigen Handlungsverlauf folgen kann. Aber im Grundsatz setzt sie nicht auf Klamauk, sondern auf ruhige und poetische Stücke, in denen Licht und Musik für die richtige Stimmung sorgen.

Besonders die Stücke für ganz kleine Zuschauer ab drei Jahren seien gefragt, viele Gruppen aus Kindergärten und Schulen besuchen während der Saison das Theater in der Badewanne. „Ich führe viele Gespräche mit Erzieherinnen und Lehrern, um herauszufinden, wo die Bedürfnisse liegen.“ Die Stücke sollen einen Anspruch haben und pädagogisch wertvoll sein. „Das heißt aber nicht, dass es nicht auch Spaß machen soll.“

Eines habe sich im Laufe der vergangenen Jahrzehnte nicht geändert: Der Bezug der Kinder zu Tieren. Deshalb basieren fast alle Stücke, die Antonie Fröhlich entwickelt und inszeniert, auf Tieren. „Um die Aufmerksamkeit der Kinder zu bekommen, muss man sie in ihrem Gemüt treffen. Das schafft man am besten durch Tiere, da sie sich damit sehr stark identifizieren“, erklärt Antonie Fröhlich. Tiere stehen jeweils für ein bestimmtes Sozialverhalten.