Nach der Corona-Zwangspause ist die Trilogie endlich perfekt: Im Theaterhaus trifft das Ferenc-und-Magnus-Mehl-Quartett zum dritten und letzten Mal auf Balletttänzer.

Stadtleben/Stadtkultur/Fildern : Andrea Kachelrieß (ak)

Was das Quartett um den Saxofonisten Magnus Mehl und die Tänzer des Stuttgarter Balletts um den Choreografen Roman Novitzky verbindet, ist bei der „Jazz/Dance Fusion No 3“ im Rahmen der Theaterhaus-Jazztage am Dienstag sowie nochmals am Mittwoch zu hören und zu sehen: die Neigung zum Erzählerischen. Sie spricht gleich zu Beginn aus der Musik, als das Saxofon eine Melodie wie ein PS-starkes Auto, das mit driftenden Reifen die Richtung wechselt, in den Raum schickt.

 

Großstadtbilder blitzen immer wieder in der Musik auf, und der Tanz greift dankbar zu, erzählt vom Schaulauf der Eitelkeiten, vom Kräftemessen junger Männer und von Begegnungen der Geschlechter. Timoor Afshar bringt Streetdance-Elemente ins Spiel, Martí Fernández Paixà und Miriam Kacerova verwandeln eine sich fein verästelnde Melodie in einen Flirt zweier Körper, der akrobatische Hebungen in komplizierten Verwicklungen enden lässt, Roman Novitzky ist ein lässiger Flaneur, der den Dialog mit den Musikern sucht.

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Am Ende lösen sich die Muster in einer von starken Rhythmen angetriebenen Tanz-Offensive auf. Dann finden die Balletttänzer zu einer Lockerheit, die Saxofon, Gitarre, Bass und Schlagzeug von Beginn an atmen, und bescheren der 2015 gestarteten Trilogie ein gut gelauntes, grandioses Finale. Das Publikum im fast vollen Saal war entsprechend aus dem Häuschen.

Info

Termin
Eine zweite Aufführung gibt es am Mittwoch, 20. April, um 20.15 Uhr im Theaterhaus.