Der Nachwuchs vom Engelberg gewinnt zum vierten Mal den Landesjugendwettkampf.

Leonberg - Der Jugend des Technischen Hilfswerkes (THW) in Leonberg kann landesweit keiner das Wasser reichen – zumindest, was die Leistungen bei den alle drei Jahre stattfindenden Landesjugendwettkämpfen betrifft. Das haben sie jetzt auch in Rheinstetten bei Karlsruhe unter Beweis gestellt. Damit haben die Leonberger bei den vier Ausgaben seit 2009 immer den ersten Platz geholt.

 

„Bei 32 Grad sind die Jungen und Mädchen des THW-Ortsverbandes so richtig zur Hochform aufgelaufen“, schildert Zugführer Stefan Neininger. Gemeinsam mit zwölf weiteren Jugendgruppen aus ganz Baden-Württemberg waren sie zum Wettkampf angetreten. „Insgesamt zwei Stunden hatten die Jugendlichen Zeit, die Aufgaben zu lösen, die auf THW-typische Tätigkeiten zurückgehen“, schildert Neininger. Da musste Holz mit Säge und Stechbeitel bearbeitet werden. Mit den Holzkonstruktionen wurde später ein „China-Steg“ gebaut, aus der eine 78 Meter lange Tribüne entstand, die aus den Bauwerken aller 13 Jugendgruppen zusammengesetzt wurde.

Auch der Spaß kam nicht zu kurz

Währenddessen mussten ebenso eine verschüttete Person gerettet und unter der Annahme eines Unfalles ein verletzter THW-Helfer erstversorgt werden. Die verletzte Person hatte der THW-Nachwuchs aus einem engen Tunnel mittels Schleifkorb und einer selbst gebauten Seilwinde zu retten. Auch der Aufbau zweier Scheinwerfer, um einen möglichen Unfallort auszuleuchten, gehörte zu den Aufgaben.

„Aber auch der Spaß kam nicht zu kurz“, sagt Zugführer Neininger. Passend zum Austragungsort – einer Pferdekoppel, die der benachbarte Pferdewirt für den Wettkampf zur Verfügung gestellt hatte – wurde im Anschluss um den „Großen Preis von Rheinstetten“ gekämpft: Von der Tribüne aus feuerten die Mannschaften ihre Teams an, die in selbst gefertigten, fantasievollen Pferdekostümen – auch ein Bestandteil des Wettbewerbes – über die Wettkampfbahnen preschten und dabei die zuvor erbauten Hürden überwinden mussten.

1050 von 1054 möglichen Punkten

Das Team wird zum vierten Mal Landessieger. Foto: privat
Das Ergebnis der Leonberger spricht für sich. Die Jugendlichen holten fantastische 1050 von 1054 möglichen Punkten. „Unsere Junghelferinnen und Junghelfer haben mit ihrer herausragenden Leistung nicht nur den THW-Ortsverband, sondern auch die Stadt Leonberg und den Landkreis Böblingen hervorragend repräsentiert“, zeigt sich der Ortsbeauftragte Matthias Schultheiß hoch zufrieden. „Mit einer neuen, jungen Mannschaft den Titel auf Landesebene zu verteidigen, ist nicht selbstverständlich“, weiß er. Sehr stolz sei er auf die Leistung der Jugendgruppe, die bestätigt habe, dass das Leonberger THW bereits in der dritten Generation an Junghelfern ein sehr hohes Niveau bei den Nachwuchs-Hilfskräften besitze. „Das spricht für eine sehr gute Ausbildung im Ortsverband“, ist Schultheiß überzeugt.

Den ersten Titel gab es 2009

Wie schnell hier ein Generationswechsel stattfindet, belegt die Tatsache, dass die heutigen Sieger noch den Kindergarten besuchten, als Leonberg 2009 zum ersten Mal den Titel holte. Eine Wettkampfgruppe besteht nämlich aus acht Jugendlichen im Alter von zehn bis 17 Jahren, die von einem Jugendbetreuer angeleitet werden. Der Betreuer darf jedoch nicht selbst mitwirken, jedoch Anweisungen geben.

Obwohl das Leonberger Ergebnis beim Landeswettbewerb ein hervorragendes ist, haben am Ende wohl nur Nuancen über die Platzierungen der 13 Teams entschieden, denn die Differenz zwischen dem ersten und dem letzten Platz lag bei nur 62 von 1054 maximal möglichen Punkten. „Jetzt heißt es, sich auf den Bundesjugendwettkampf in Rudolstadt in Thüringen vorzubereiten, der im Juli 2019 stattfindet“, sagt der THW-Ortsbeauftragte Matthias Schultheiß. Hier hat die Leonberger Jugendgruppe die Chance, ihren Titel als „Bundesjugendsieger 2016“ zu verteidigen.